Mathematura: Jeder fünfte Maturant mit "nicht genügend“

Am Montag beginnt die Matura-Saison
Schlechtere Ergebnisse als im Vorjahr aber ähnlich wie 2018. 17 Schüler haben komplett leere Arbeiten abgegeben.

Bei der Matura, speziell bei jener in Mathematik, kommen die Fachbeamten nicht auf einen grünen Zweig. Einmal sind die Ergebnisse gut und nur rund zehn Prozent werden mit „nicht genügend“ beurteilt. Im Folgejahr sind die Ergebnisse wieder schlecht, und über 20 Prozent bekommen einen Fleck.

Seit sechs Jahren kann man dieses Phänomen beobachten. Der Maturajahrgang 2020 war wieder einer der schlechteren. An den AHS haben laut vorläufiger Auswertung 21 Prozent einen Fünfer bekommen, an den BHS 14 Prozent. Zum Vergleich: im Jahr davor gab es an den AHS 11 Prozent „Fetz’n“, bei den BHS waren es 16 Prozent.

Mathematura: Jeder fünfte Maturant mit "nicht genügend“

Neu war für diesen Maturajahrgang so ziemlich alles, war doch aufgrund der Coronamaßnahmen kein normaler Schulbetrieb zur Maturavorbereitung möglich. „Wir haben dadurch ein Drittel an Präsenzzeit im zweiten Halbjahr verloren, die Schüler konnten daher die gewohnten ,Trainingsbahnen‘ nicht absolvieren“, erklärt Ministeriumsgeneralsekretär Martin Netzer.

Deshalb kam auch der Bildungsminister den Prüflingen entgegen, es gab schriftliche Klausuren nur in Deutsch, Mathe und Englisch (lebende Fremdsprache), mündliche Prüfungen kommen nur für jene, die sich einen Fünfer ausbessern wollen.

Wesentliche Neuerung war aber, dass in diesem Jahr auch die Zeugnisnote in die Maturanote einfließt. Wer einen Dreier im Zeugnis der achten Klasse hatte, konnte somit nicht mehr durchfallen, da die Noten des Zeugnisses und der Maturaarbeit addiert und geteilt werden.

Immerhin 17 Schüler haben sich nach bisherigem Auszählungsstand offenbar gar keine Mühe bei der Mathematura gemacht und ein leeres Blatt abgegeben.

Das neue Benotungssystem führt aber auch dazu, dass zwar über 20 Prozent eine negative Mathematura geschrieben haben, aber nur 10,1 Prozent auch im Maturazeugnis einen Fünfer stehen haben. Heuer sind deutlich mehr Kandidaten als in den Jahren davor angetreten. Das sei ein Indiz dafür, dass viele Lehrer bei der Beurteilung im Jahreszeugnis „kulanter“ gewesen seien und im Zweifelsfall auch schwächere Schüler zur Matura zuließen, so der für die Reifeprüfung zuständige Sektionschef im Ministerium, Andreas Thaller, vor Journalisten.

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