Hilferuf: Es finden sich kaum Kindergartenpädagogen

Hilferuf: Es finden sich kaum Kindergartenpädagogen
Zu große Gruppen, zu lange Arbeitszeiten: Kaum jemand will als Kindergartenpädagoge arbeiten. Private Betreiber sehen die Politik gefordert.

Wer eine Stelle als Kindergartenpädagogin oder -pädagoge sucht, der kann sich den Arbeitsort aussuchen, weil es so viele offene Stellen gibt. Die Coronakrise hat das Problem noch verstärkt. Auf der anderen Seite suchen große Trägerorganisationen händeringend nach Personal. Ein Zusammenschluss von vier privaten Kindergartenträgern hat sich deshalb am Dienstag an den Wiener Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (Neos) gewandt. Vertreter der St. Nikolausstiftung (Pfarrkindergärten), Diakonie, Kinderfreunde und Kinder in Wien (KIWI), die sich zur Träger'innen-Initiative "Elementare Bildung Wien" zusammengeschlossen haben,  haben drei Kernforderungen und insgesamt 20 Fragen formuliert. Das sind die zentralen Themen:

Kleinere Gruppen

Die erste Forderung lautet: Mehr Platz und kleinere Gruppen, sodass der Betreuungsschlüssel verkleinert werden kann. Denn entscheidend für die Qualität der Bildungseinrichtung ist die Gruppengröße bzw. die -dichte, so die Vertreter. Bessere Rahmenbedingungen würden zudem die Attraktivität des Berufsbild erhöhen und so dafür sorgen, dass mehr im Beruf bleiben.

Gleiche Bezahlung

Dass die Rahmenbedingungen so sind wie sie sind, hat natürlich mit dem Geld zu tun. Deshalb kritisiert die Trägerinitiative auch die unterschiedlichen Finanzierung von privaten und öffentlichen Kindergärten. Dabei betreuen die Privaten in Wien mehr als 67.000 Kinder. Weil Private weniger Geld erhalten, müssen sie die Elternbeiträge erhöhen. Der „Beitragsfreie Kindergarten“ existiert aus Sicht der Eltern, die einen Kindergartenplatz bei einem privaten Träger in Anspruch nehmen, in Wahrheit nicht. Es handele sich um einen beitragsreduzierten Kindergarten.

Ausbildungsoffensive

Ganz wichtig sei eine Ausbildungsoffensive - und zwar sowohl bei Jungen als auch bei älteren Quereinsteigerinnen und Quereinsteigern. Derzeit gehen nur rund 25 bis 30% der BAfEP-Absolventinnen, die die "Kindergartenschule" gemacht haben, tatsächlich in den Beruf ein. Als Grund nenen sie die derzeitigen Rahmenbedingungen. Um den akuten Mangel zu beheben brauche es Konzepte, wie man ausgebildete Personen dazu bringt, wieder in den Beruf zu gehen.

 

Kommentare