Morgen ist Welt-Hai-Tag. Wozu, mag man sich fragen. Haie sind Jäger und können in Einzelfällen auch zur Gefahr für Menschen werden.
Doch die Fische sind essentiell für das Gleichgewicht der Ozeane - und damit auch für das Klima. Haie und Rochen aber würden zu den gefährdetsten Tierarten der Welt gehören, sagt Simone Niedermüller, Meeresbiologin beim WWF Österreich. "Ein Drittel der Arten sind weltweit vom Aussterben bedroht – das hat fatale Folgen für das gesamte marine Ökosystem, von dem auch wir Menschen abhängen.”
Die EU gelte als Drehscheibe für den weltweiten Haihandel. Zu handeln gibt es viel: Jährlich werden 100 Millionen Haie und Rochen getötet. Ihre Haut wird zu Leder verarbeitet, ihr Fleisch wird gegessen. Auch in Österreich landen Haie auf den Tellern. Haiflossen gelten etwa als Delikatesse.
Es sind 36 Prozent aller weltweiten Haiarten bedroht, im Mittelmeer sind es 58 Prozent der Hai- und Rochenarten.
Auch die EU-Kommission will sich stärker gegen das Quälen von Haien einsetzen. Beispielsweise könnte ein EU-Gesetz gegen den Handel mit den Flossen auf den Weg gebracht werden, wie die Kommission Anfang Juli mitteilte. Die Brüsseler Behörde reagierte auf Forderungen der Bürgerinitiative „Stop finning - Stop the trade“, die sich für ein Ende des Handels mit Haifischflossen aus Europa einsetzt.
Dennoch: Der WWF kritisiert das Flickwerk und die unterschiedlichen Regelungen weltweit. Handlungsbedarf gebe es bei den Schutzgebieten und auch beim Fischerei-Management. Denn Haie landen oft als so genannter Beifang in den Netzen. Also unbeabsichtigt mit anderen Fischen.
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