Friedensforscher: „Wir werden große Frustrationstoleranz entwickeln müssen“

Friedensforscher: „Wir werden große Frustrationstoleranz entwickeln müssen“
Welche Faktoren für nachhaltigen Frieden wichtig sind, erklärt der Friedensforscher Thomas Roithner.

Wie so oft wurden die Weichen früh gestellt: „Ich bin in einem Teil von Linz aufgewachsen, wo viele Kinder aus verschiedenen Staaten gelebt haben. Nicht alle konnten gut Deutsch“, erzählt Thomas Roithner. Konflikte blieben nicht aus. Doch die habe die Hausmeisterin beigelegt. Später habe er davon profitiert und erkannt, wie gut das Zusammenleben mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen funktioniert hat. Heute ist der Politikwissenschafter von der Universität Wien Friedensforscher und sagt: „Ich möchte einen Beitrag zum Zusammenleben von Menschen leisten, der nicht von Gewalt getrieben ist“.

Friedensforscher: „Wir werden große Frustrationstoleranz entwickeln müssen“

Thomas Roithner

Thomas Roithner, Jahrgang 1971, ist Friedensforscher und Privatdozent für Politikwissenschaft an der Universität Wien. Der Mitarbeiter im Internationalen Versöhnungsbund beschäftigt sich mit Fragen der Außen-, Sicherheits-, Verteidigungs- und Friedenspolitik der EU und Österreichs, der Neutralität in Europa, den transatlantischen Sicherheitsbeziehungen und Sicherheitsinstitutionen, geopolitischen und geoökonomischen Machtverschiebungen, Friedens- und Konfliktforschung, der nuklearen (Ab-)Rüstungspolitik, der Politik der Gewaltfreiheit sowie zur Friedens- und Antikriegs-Bewegung in Österreich.

KURIER: Haben Sie jemals damit gerechnet, dass ihr Forschungsgebiet derart aktuell wird?

Roithner: Ich habe mit Konflikten gerechnet, weil wir in den vergangenen Jahren bemerkt haben, dass russische Sicherheitsbedürfnisse verletzt wurden. Aber nicht mit massiv gewaltsam ausgetragenen.

Da werden Sie jetzt aber einige für einen Putin-Versteher halten ...

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