Forscher wollen mit Gemälden Evolution von Gemüse erforschen

Gentechnische Eingriffe sind künftig nicht mehr nachweisbar
Kunstliebhaber sollen ihnen historische Abbildungen von pflanzlicher Nahrung schicken

Mithilfe teils Jahrhunderte alter Gemälde wollen zwei Forscher mit Unterstützung von Kunstfans die Evolutionsgeschichte von Früchten und Gemüse analysieren. Man besitze vielleicht einen Teil des genetischen Codes bestimmter antiker Pflanzen, oft aber keine gut erhaltenen Exemplare, erklärte der belgische Biologe Ive De Smet. Kunstwerke könnten helfen, die Evolution dieser Arten zurückzuverfolgen.

Wassermelonen schon vor 4000 Jahren kultiviert

Beispielsweise hatten Wissenschafter auf Abbildungen aus dem alten Ägypten dieselben Streifen auf Wassermelonen festgestellt, die die Früchte heutzutage haben, wie De Smet vom Flämischen Institut für Biotechnologie im belgischen Gent und der Kunsthistoriker David Vergauwen im Fachblatt "Trends in Plant Science" schreiben. Zusammen mit der DNA eines Melonenblatts aus einem Pharaonengrab lag der Verdacht schließlich nahe, dass die Frucht bereits vor mehr als 4.000 Jahren kultiviert wurde.

Nach diesem Prinzip wollen die Forscher nun Abbildungen von Früchten und Gemüse etwa in Stillleben oder Darstellungen der Jungfrau Maria untersuchen. Um ihre Datenbank an Gemälden zu erweitern, hoffen sie außerdem auf die Hilfe von Museen auf der ganzen Welt. Daher bitten sie Kunstliebhaber darum, ihnen Bilder von Gemälden weltweit zu schicken, auf denen pflanzliche Nahrung abgebildet ist.

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