Die beiden US-Ernährungswissenschafter setzen neben der Reduktion von Kohlenhydraten auf die Aktivierung des Proteins Sirtuin. Es baut Fett ab und Muskeln auf. Pflanzliche Substanzen in Lebensmitteln wie Erdbeeren, Walnüssen, Zartbitterschokolade oder Rotwein sollen demnach die körpereigenen Sirtuine ankurbeln und zu einem schnellen Gewichtsverlust beitragen.
Während der dreiwöchigen Kur werden nie mehr als 1.000 bis 1.500 Kalorien täglich aufgenommen. Normal sind 2.000 bis 2.500 pro Tag.
Und genau an diesem Punkt melden sich Kritiker, wie etwa auch die österreichische Ernährungswissenschafterin und Bloggerin (essenzielles.at) Eva Unterberger: „Das Geheimnis hinter der ,magischen‘ Sirtfood-Diät ist schlicht die negative Energiebilanz. Wer so wenige Kalorien isst, wie hier empfohlen wird, nimmt ganz automatisch ab.“
Die Inszenierung diene wohl in erster Linie dem Verkauf der Bücher, vermutet die Expertin.
Hier schlägt der Jojo-Effekt zu
Außerdem kommt ihrer Meinung nach Eiweiß in dem Ansatz zu kurz. Unterberger sieht die große Gefahr eines Jojo-Effekts: „Wie in der Mode gibt es auch bei Diäten jährlich neue Trends. Die meisten haben eines gemeinsam: Am Ende sind sie Unsinn und machen langfristig dicker, weil kaum jemand die starke Kalorienrestriktion lange durchhält. Ich bin gespannt, wie Adele in einem Jahr aussieht.“
Nach Ende der Diät lagert man schnell Fett ein
Laut verschiedenen Studien seien 19 von 20 Personen, die eine Crash-Diät wie diese durchführen, ein Jahr später schwerer oder zumindest gleich schwer wie davor.
Diese Methoden bewirken also im Laufe der Zeit eigentlich das Gegenteilvon dem was sie versprechen: "Wird dann wieder normal gegessen wird, lagert der Körper vor allem Fett ein. Das ist auch der Grund dafür, warum viele Ex-Diätler nicht nur schwerer sondern meist auch fetter sind als vor der Diät."
Nachhaltig sei nur langsames Abnehmen.
Dafür empfiehlt sie nach dem Motto „Austausch statt Verzicht“ vorzugehen und langfristige Strategien zu verfolgen – damit der Genuss nicht auf der Strecke bleibt, man aber nicht in jedes Kalorienfettnäpfchen tappt.
Tipp von der Expertin
Zudem sei Sport ein wesentlicher Abnehm-Motor, um eine negative Kalorienbilanz zu erreichen.
Ein Tipp, wie Ernährung und Sport ideal für eine Gewichtsreduktion kombiniert werden: Nach einem Ausdauertraining wie Joggen eine Stunde lang auf Kohlenhydrate (Brot, Nudeln, Müsliriegel) verzichten, um den „Nachbrenneffekt“ zu nutzen und Fett zu verbrennen.
Direkt nach dem Sport ist aber Eiweiß in Form von Buttermilch oder einem Ei förderlich, damit kein Muskelabbau stattfindet. Denn Muskeln verbrennen auch im Ruhezustand Kalorien und fördern das Abnehmen damit.
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