Ebenso, dass schmackhafte Mahlzeiten die Motivation erhöhen. „Das Ziel genussvoller Ernährungskonzepte ist ja unter anderem, dass sie längerfristig umgesetzt werden sollen.“
Da hält man sich auch leichter daran, statt in alte Essmuster zurückzufallen. Denn: „Das Dranbleiben ist nach wie vor das größte Thema bei einer Diät“, weiß die Expertin. Und, ein weiterer Faktor für gelungenes Abnehmen: „Nicht zu hungern spielt eine nicht unwesentliche Rolle.“
Wunsch und Realität klaffen auseinander
Warum ständig neue Diäten ausprobiert werden, bei denen die Kilos nur so purzeln sollen, hat für Bruner viel mit Wunsch und wenig mit Realität zu tun. Es gelte noch immer: Möglichst schnell und gut abnehmen – und möglichst wenig verändern müssen. „Dass der Schritt zur Veränderung doch mehr erfordert, als sie erwartet haben, überrascht viele.“
Statt sich auf Mode-Diäten zu stürzen, empfiehlt sie, auf Bewährtes zu setzen. „Die mediterrane Ernährung mit viel Gemüse, Fisch und guten Ölen ist nach wie vor empfehlenswert.“
Drei Anleitungen
Für das richtige Abnehmkonzept hat Ernährungswissenschafterin Katharina Bruner hat eine klare Regel: „Was am besten zum jeweiligen Typ und zu den Lebensumständen passt, ist am erfolgreichsten.“ Welche Methoden gerade im Trend liegen:
Insulinspiegel: Sich ausschließlich auf die Senkung des Insulinspiegels zu konzentrieren, könnte nicht den gewünschten Erfolg haben, warnt Bruner. Diese Methode propagiert der kanadische Arzt Jason Fung, kombiniert mit Fastentagen. „Das klingt in der Theorie gut, aber die individuelle Konstitution spielt eine große Rolle. Gerade Kohlenhydrate sind unterschiedlich verträglich.“ Den Insulinspiegel im Auge zu behalten „ist mit Sicherheit gut“. Berücksichtigen sollte man, dass auch andere Faktoren eine Rolle spielen könnten.
Buchtipp: Jason Fung: „Schlankformel-Kochbuch.Über 90 einfache Rezepte, um den Insulinspiegel zu senken, Gewicht zu verlieren und die Gesundheit zu verbessern“, Riva Verlag, 202 Seiten, 20,60 Euro
Energiedichte: Aufgrund der Hauptnährstoffe (Wasser, Kohlenhydrate, Fett usw.) auf seine Energiedichte zu schließen, ist derzeit ebenso beliebt. Mit dieser Orientierung könne leichter eine Kalorienreduktion gelingen. Die individuelle Umstellung, ohne Vorlieben außer Acht lassen zu müssen, erhöht für Bruner jedenfalls die Motivation. Aber auch hier sollten andere Faktoren, die zu Übergewicht geführt haben, berücksichtigt werden.
Buchtipp: Johannes Erdmann, Margit Hausmann, Johanna Bayer: „Satt essen und abnehmen. Das wissenschaftlich fundierte Erfolgsdkonezpt auf Basis der Energiedichte - ohne Diät“, Riva Verlag, 251 Seiten, 20, 60 Euro
Achtsamkeit: Bei Diäten wird oft verges der mentale Aspekt vergessen. Daher ist es wenig überraschend, dass Achtsamkeits- und Mentalkonzepte jetzt auch zum Abnehmen genutzt werden. Wieder lernen, auf intuitive Bedürfnisse zu achten, ist der Ansatz der deutschen Ärztin Mareike Awe. Bruners Fazit: „Sich bewusst Zeit nehmen und sich mit einem Lebensmittel auseinanderzusetzen ist ein guter Zugang. Denn meist ist permanentes Snacken ein großer Faktor für Übergewicht.“
Buchtipp: Mareike Awe: „Wohlfühlgewicht. Wie du dich vom Diät-Zwang befreist und intuitiv deine Wohlfühlfigur erreichst“, Knaur Balance Verlag,205 Seiten, 18,50 Euro
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