Folgenschwer: Der Mensch als Pandemie-Produzent

Die Nerzkadaver kamen in Dänemark wegen Faulgasen aus der aufgeschütteten Erde hoch.
Zoonosen sind auf dem Vormarsch, warnen viele Experten. Leistet unser moderner Lebensstil tierischen Krankheitserregern Vorschub?

Weiße Fellberge in riesigen Baggerschaufeln, entladen in Verbrennungsanlagen: In Dänemark wurde Anfang November die Tötung von 17 Millionen Nerzen aus Zuchtfarmen veranlasst. Man fürchtete, aggressive SARS-CoV-2-Mutationen, die durch Genanalysen bei erkrankten Nerzen ermittelt wurden, könnten die Bevölkerung großflächig infizieren.

Zirkulieren Infektionskrankheiten zwischen Tieren und Menschen, spricht man von Zoonosen. "Darunter versteht man Infektionen, die von Wirbeltieren auf Menschen überspringen. Wobei auch der Mensch Tiere infizieren kann", sagt Virologe Norbert Nowotny von der Vetmeduni Wien.

Wenn ein Virus mutiert und eine Artengrenze überwindet, stellt es für die neue Wirtart eine potenziell tödliche Bedrohung dar: "Weil es eine gewisse Zeit dauert, bis sich ein Mikroorganismus an den Wirt adaptiert. Es ist im Sinne des Virus, den Wirt überleben zu lassen, weil es nur so selbst überlebt – das funktioniert nicht immer."

Kommentare