Zweites Wuhan? Warum Nerze zum Risiko für Menschen werden könnten

FILE PHOTO: Minks are seen in their cages in a mink farm in Jyllinge near Copenhagen, Denmark
Dänemark lässt Millionen Nerze töten. Die Pelztiere könnten eine potenziell folgenschwer mutierte SARS-CoV-2-Variante auf Menschen übertragen.

Rund 17 Millionen Nerze leben in Dänemark in über 1.000 Zuchtbetrieben. Das skandinavische Land zählt zu den weltweit größten Exporteuren von Nerzfellen. Seit Monaten ist bekannt, dass auch die pelzigen Raubtiere empfänglich für SARS-CoV-2 sind.

Bei infizierten Nerzen in der Region Nordjütland wurden nun Mutationen des Erregers gefunden, die sich verhängnisvoll auf die Ausbreitung beim Menschen auswirken könnten. Bisher haben sich laut der dänischen Regierung zwölf Personen bei den Nerzen angesteckt. Nachdem zunächst ein Teil der Zuchttiere gekeult wurde, hat Premierministerin Mette Frederiksen auf Anraten der staatlichen Seuchenbehörde am Mittwoch die Notbremse gezogen und verfügt, dass sämtliche Nerze getötet werden.

Impfstoffe in Gefahr

Warum die rigorosen Maßnahmen? Nicht jede Mutation ist automatisch Anlass zur Sorge, schickt Virologe Norbert Nowotny von der Vetmeduni Wien voraus: "Gefährlich ist es, wenn sie die Virusproteine betrifft, vor allem die Spike-Proteine, mit denen das Virus an Rezeptoren von menschlichen Zellen andockt und in diese eindringt."

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