Wildbienen-Rarität summt durchs östliche Marchfeld

Die Steppen-Harzbiene ist in Österreich fast nie zu sehen.
Die Steppen-Harzbiene wurde jetzt erst zum zweiten Mal in Österreich nachgewiesen.

Eine Wildbienen-Rarität haben Wissenschafter des Naturhistorischen Museum Wien (NHM) bei Drösing in Niederösterreich nachgewiesen. Das Exemplar der Steppen-Harzbiene ist erst der zweite Beleg dieser Art in Österreich, teilte das Museum mit. Erstmals wurde die Steppen-Harzbiene hierzulande 1991 im burgenländischen Illmitz gesichtet, "generell ist diese Art eine große Rarität für Mitteleuropa", so die Forscher.

Naturschutz wirkt

Der Fund zeige, dass Naturschutzbemühungen die gewünschte Wirkung erzielen können und die warmen Sommer der vergangenen Jahre die Ausbreitung von Arten begünstigen, die bisher nur im mediterranen Raum zu finden waren, betonte Dominique Zimmermann vom NHM.

Die Wissenschafterin forscht seit 2018 im Zuge eines von einer Hotelkette finanzierten Projekts über die Wildbienenfauna in den Sandlebensräumen des östlichen Marchfelds - einer der in Österreich am stärksten gefährdeten Lebensräume.

Kleine Filzfruchtbiene kehrt ebenfalls heim

Im Zuge des Projekts wurde bereits im Vorjahr die als ausgestorben gegoltene Kleine Filzfurchenbiene nachgewiesen. Auch die Steppen-Harzbiene (Icteranthidium laterale) wurde bereits 2018 erstmals in Niederösterreich und das zweite Mal in Österreich gesichtet, heuer konnten wieder Individuen dieser Art festgestellt werden, weiß Sabine Schoder vom NHM.

Artenkunde: Harzbiene mag Disteln - und Harz

Die Steppen-Harzbiene sammelt vor allem Pollen von Disteln und Flockenblumen. Ihr Nest baut diese Art aus Harz, das an den untersuchten Standorten wahrscheinlich von anschließenden Kiefernbeständen stammt. Die Kombination aus lockerem Wald und großräumigen offenen, steppenartigen Flächen scheint für das Vorkommen der Steppen-Harzbiene ausschlaggebend zu sein, vermuten die Wissenschafter.

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