Wie es in den Schulen ab nächster Woche weitergeht
Nichts läuft derzeit wie gewohnt - das gilt auch für die Schulen. Doch was heißt das? Gibt es noch Schularbeiten? In welchen Fächern wird maturiert? Kann man sitzenbleiben? Die wichtigsten Fragen und Antworten.
Fahrplan
Die Schulen werden in drei Etappen geöffnet: Am Montag, 4. Mai starten die Maturanten, die sich auf die Prüfung vorbereiten. Ihnen folgen am 18. Mai die 6- bis 14-Jährigen – für Volksschulen, sonderpädagogische Zentren, Deutschförderklassen, Neue Mittelschulen und die AHS-Unterstufen geht’s dann los. Am 3. Juni dürfen Schüler des Polytechnikums, der berufsbildenden Schulen sowie der AHS-Oberstufe starten – falls bis dahin die Neuinfektionen nicht ansteigen.
Schichtbetrieb
Die Zahl der Schüler, die sich gleichzeitig in den Klassenzimmern aufhalten, soll halbiert werden. Deshalb wird – mit Ausnahme von Kleinstschulen– in Schichten unterrichtet: Eine Gruppe wird von Montag bis Mittwoch, die andere am Donnerstag und Freitag unterrichtet. In der folgenden Woche werden die Teams getauscht. Bei der Einteilung der Gruppen soll auf Geschwister Rücksicht genommen werden. Wann wer Unterricht hat, gibt die Schule bekannt. Beim Stoff ist die Maßgabe: Weniger ist mehr. Es soll mehr vertieft und weniger Stoff durchgenommen werden. Traurig: Sport und Musik entfallen.
Abstand halten
Damit nicht alle Schüler gleichzeitig in das Schulhaus strömen, sollen die Gebäude früher geöffnet werden, heißt es aus dem Bildungsministerium.
Hygiene
Das Ministerium will Desinfektionsmittel und 5 Millionen Masken an die Schulen schicken – auch Pflichtschulen, für die die Länder zuständig sind, sollen unterstützt werden. Masken sind in der Pause oder auf dem Weg in die Schule zu tragen. Schüler und Lehrer, die zur Risikogruppe gehören oder betroffene Familienangehörige haben, können Homeschooling machen. Eltern müssen der Schule mitteilen, wenn sie ihr Kind nicht schicken.
Schularbeiten
Heuer wird es keine Tests geben. Ausnahme: Maturanten, die in einem Fach auf einem „Nicht genügend“ stehen oder in einem Maturafach dieses Semester noch keine Schularbeiten geschrieben haben. Sie müssen Tests schreiben.
Zeugnisse
Die Zeugnisnoten setzen sich heuer aus dem Semesterzeugnis, den Leistungen, die bis zum 16. März erbracht wurden sowie der Mitarbeit beim Distance Learning zusammen. In der Praxis heißt das: Es kann auch Fünfer geben. Wer einen Fünfer abwenden will oder zwischen zwei Noten steht, kann eine mündliche Prüfung machen.
Sitzenbleiben
Wer nur ein „Nicht genügend“ im Zeugnis hat, der steigt heuer automatisch auf. Anders bei zwei oder mehr Fünfern: Hier bleiben die alten Regelungen bestehen. Die Klassenkonferenz kann – muss aber nicht – einem Aufstieg in die nächste Klasse zustimmen. Die Schulen wurden aufgefordert, bei den Leistungsbeurteilungen „mit Augenmaß“ vorzugehen. Wer sich ungerecht benotet fühlt, dem bleibt der Weg zu den Bildungsdirektionen. In den Deutschförderklassen wird es Kompetenzprüfungen geben.
Matura
Die Reifeprüfungen beginnen an den berufsbildenden Schulen mit der Fachklausur am 25. Mai. Statt in sechs Gegenständen müssen AHS-Maturanten nur in drei antreten: Deutsch, Mathematik und in einer Fremdsprache (Schüler der berufsbildenden höheren Schulen wie HTL oder HAK werden je nach Schultyp nur in zwei dieser Fächer geprüft). Wer will, tritt freiwillig zur „Mündlichen“ an.
Maturazeugnis
Die Noten setzen sich je zur Hälfte aus dem Zeugnis der 8. Klasse (AHS) bzw. 5. Klasse (BHS) und der Reifeprüfung zusammen. Steht jemand zwischen zwei Noten, wird die Matura stärker gewichtet. Wer etwa in Mathematik einen Vierer hat und einen Fünfer auf die Matura, muss zur Kompensationsprüfung antreten. Ob jemand zur mündlichen Matura angetreten ist, wird im Zeugnis nicht ausgewiesen.
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