Erste Studienergebnisse: So geht es Österreichs Schülern beim Lernen
Erst sukzessive ist an eine Form von Schulalltag zu denken. Seit Mitte März findet Unterricht nur mehr zu Hause und via Internet statt. Ein Forschungsteam der Fakultät für Psychologie der Universität Wien hat Schüler gefragt, wie es ihnen mit der derzeitigen Situation ergeht.
Mittels Online-Fragebogen wurden 8349 Schülern zwischen 10 und 19 Jahren befragt. 22 Prozent geben an, zu Hause auch andere Sprachen als Deutsch zu sprechen. Da die Teilnahme freiwillig ist und beispielsweise Schüler mit eingeschränktem Internetzugang nicht teilnehmen können, sei die Studie nicht repräsentativ - schicken die Studienautoren voraus.
5 Stunden pro Tag - 16 Prozent haben keinen PC
Durchschnittlich 5 Stunden pro Tag verbringen die Schüler mit "schulbezogenen Aktivitäten". Die Hälfte verbringt zwischen 3,5 und 6 Stunden mit Schulaufgaben - ein Viertel der Befragten 3,5 Stunden und weniger. Etwa 1 Prozent geben an, sich täglich nur bis zu einer Stunde mit schulbezogenen Aktivitäten zu befassen.
Geht es nach der technischen Ausstattung, so geben 16 Prozent der befragten Schüler an, keinen eigenen Computer, Laptop oder Tablet zur Verfügung zu haben.
59 Prozent werden beim Lernen von ihren Familien, insbesondere ihren Müttern unterstützt. 21 Prozent erhalten laut Studie in der Familie keine Unterstützung beim Lernen.
Mehrheit plant Lernpensum
Wann welcher Stoff durchgenommen und welche Aufgabe gemacht wird, das folgt bei dem Gros der Schüler einem Plan. 70 Prozent organisieren sich; auf fixe tägliche Lernzeiten legen nur 38 Prozent der Befragten wert.
Was den Schülern am meisten fehlt? Die direkte Ansprache durch die Lehrer und die nur eingeschränkte Möglichkeit, Nachfragen stellen zu können. "Es ist für sie herausfordernd, keine mündlichen Instruktionen zu erhalten und nur eingeschränkt Nachfragen stellen zu können", heißt es in der Zusammenfassung der Ergebnisse.
80 Prozent optimistisch
Generell fühlen sich etwa zwei Drittel der befragten Schüler trotz der aktuellen Umstände wohl, 80 Prozent blicken optimistisch in die Zukunft. Umgekehrt äußerte eine Risikogruppe von sechs Prozent nur niedriges Wohlbefinden - diese Schüler fühlen sich wenig sozial eingebunden und sind auch im Home Learning wenig erfolgreich.
Das sind laut Studie "vorsichtig hochgerechnet, unter Einbeziehung einer möglichen Unterschätzung der Risikogruppe“ zumindest 45.000 Schüler.
In einer zweiten Befragungswelle (bis 11. Mai) wollen die Wissenschafter herausfinden, ob sich seit Beginn des Home Learnings etwas verändert hat.
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