Verstecktes Salz macht Druck

Verstecktes Salz macht Druck
80 Prozent des täglich konsumierten Kochsalzes verbergen sich in verarbeiteten Produkten. Auch in Röstgemüse.

Es ist ein Testergebnis mit Überraschungseffekten: Eine Portion vorgewürztes Röstgemüse liefert bereits mehr als ein Drittel der täglich empfohlenen Salzmenge. Drei Scheiben Buttermilchkäse immerhin ein Sechstel.

Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat den Kochsalzgehalt von 32 Lebensmitteln analysieren lassen. Von der gesamten Salzaufnahme entfallen rund 80 Prozent auf „verstecktes" Salz in verarbeiteten Lebensmitteln – Fertiggerichte, Fleischprodukte, Käse sowie Brot und Gebäck. „Aufgrund des hohen Konsums machen in Österreich Brot und Gebäck den höchsten Anteil aus", sagt die Ernährungswissenschaftlerin Katrin Mittl vom VKI.

Im Vorjahr haben deshalb die Bäckerinnung und das Gesundheitsministerium eine gemeinsame freiwillige Initiative gestartet: Betriebe, die sich daran beteiligen, senken innerhalb von fünf Jahren schrittweise den Salzgehalt in ihrem Brot und Gebäck (siehe rechts) . „Den meisten Konsumenten fällt das nicht auf."

Den hohen Salzgehalt in Röstgemüse etwa könne man reduzieren, indem man es mit Frischgemüse kombiniert, rät Mittl. Beim Käse empfiehlt sie, auch zu salzärmeren Produkten wie Cottage Cheese oder Mozzarella zu greifen. „Und Fleisch- und Wurstwaren sollte man auch wegen des Salzgehaltes nicht öfter als drei Mal in der Woche verzehren."

Zusammenhang

„Das Salzreduktionsprogramm der Bäcker ist eine vorbildliche Initiative, die Menschenleben retten wird", sagt der Kardiologe Univ.-Prof. Günter Steurer von der MedUni Wien. „Denn je höher der Salzkonsum, desto höher der Blutdruck – da besteht ein direkter, linearer, eindeutig belegter Zusammenhang. Und je höher der Blutdruck, desto größer das Risiko, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu sterben", sagt Steurer. Rund 25 Prozent der Bevölkerung seien aber ganz besonders salzempfindlich: „Bei ihnen steigt der Blutdruck durch den hohen Salzkonsum besonders stark an."

In nahezu jedem Bluthochdruckpräparat sei zusätzlich auch ein Entwässerungsmittel dabei: „Das könnte man sich sparen, wenn man weniger Salz zu sich nimmt." Jeder Mensch reagiere auf eine Verringerung des Salzkonsums auch mit einer Verringerung des Blutdrucks: „Die 25 Prozent besonders empfindlichen Menschen am stärksten." Wer die empfohlenen sechs Gramm Kochsalz pro Tag nicht überschreitet, könne einen zu hohen Blutdruck um 2 bis 6 mmHg reduzieren.

Alle Ergebnisse finden sich in der Juli-Ausgabe des Magazins Konsument.

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