Starker Anstieg von Hepatitis-A-Infektionen in Ägypten

Starker Anstieg von Hepatitis-A-Infektionen in Ägypten
Vervierfachung der Infektionen bei Reiseheimkehrern. Experten raten dringend zur Impfung.

Seit November 2012 sind in Deutschland zirka viermal so viele Hepatitis-A-Fälle (insgesamt 39) nach Reiseaufenthalten in Ägypten aufgetreten wie in den Vorjahren. Auch in den Niederlanden, Dänemark, Norwegen, Schweden und England gab es einen Anstieg. Laut einer auf www.eurosurveillance.org publizierten Studie sind seit November in diesen Ländern 80 Fälle bei Reiserückkehrern gemeldet worden - die Dunkelziffer dürfte deutlich höher sein. Auch in anderen EU-Ländern wird mit einem Anstieg der Infektionen bei Reiserückkehrern gerechnet. Die Erkrankten waren in verschiedenen Touristenorten, darunter Sharm-El-Sheik und Hurghada. Hinweise auf einen einzelnen Infektionsort gibt es nicht. Mitarbeiter des deutschen Robert-Koch-Institutes und der Europäischen Seuchenkontrollbehörde ECDC (European Centre for Disease Prevention and Control) untersuchen bereits den Ausbruch. Ägypten-Reisenden wird dringend zur Hepatitis-A-Impfung geraten. Ägypten ist weltweit eines der Länder mit der größten Verbreitung von Hepatitis-A-Viren. Die Befragung von Touristen aus Norwegen und Dänemark ergab übrigens, dass alle "all-inclusive"-Reisen gebucht hatten und sich ausschließlich (oder fast ausschließlich) nur in den Hotelrestaurants ernährt hatten.

Je älter, desto schwerer der Verlauf

Hepatitis A wird durch Schmierinfektionen übertragen, häufig durch Lebensmittel. Bis zum Auftreten der Symptome dauert es rund drei bis sechs Wochen. Nach uncharakteristischen Allgemeinbeschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Fieber und Müdigkeit kommt es zum Auftreten der Gelbsucht. Bei der Hepatitis A gibt es keinen chronischen Verlauf, die Erkrankung heilt meist völlig aus. "Der Verlauf ist bei Kindern meist mild, bei Erwachsenen allerdings nimmt der Erkrankungsverlauf an Schwere zu", heißt es im Österreichischen Impfplan 2013. "Ab dem 40. Lebensjahr oder bei Personen mit vorgeschädigter Leber muss mit Todesfällen gerechnet werden."

Gegen Hepatitis A sind mehrere, laut Experten sehr gut verträgliche Impfstoffe zugelassen. Nach Abschluss der Grundimmunisierung kann mit einem langjährigen Schutz gerechnet werden. Hepatitis A kann mit einer Hepatitis-B-Impfung kombiniert werden, die von der Weltgesundheitsorganisation WHO jedem Menschen empfohlen wird.

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