Nicht geimpft: Deutscher Tourist ist an Gelbfieber gestorben

Nicht geimpft: Deutscher Tourist ist an Gelbfieber gestorben
In Brasilien wütet das Gelbfieber. Drei deutsche Reisende kehrten infiziert in ihre Heimat zurück.

Eigentlich gilt Gelbfieber bei Tropen-Reisenden als selten. Jetzt haben sich drei Deutsche bei Aufenthalten in Brasilien mit dem Virus angesteckt. "Nach 1999 sind dies die ersten deutschen Staatsbürger von denen bekannt ist, dass sie an Gelbfieber erkrankten", heißt es in einem aktuellen Bericht des Robert Koch-Instituts (RKI) in Berlin. Einer der Patienten starb an der Krankheit, die durch Mückenstiche übertragen wird. Alle drei Reisenden hatten sich den Angaben zufolge im Februar auf der bei Touristen sehr beliebten Insel Ilha Grande aufgehalten.

Brasilien kämpft derzeit laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit der schlimmsten Gelbfieber-Epidemie seit Jahrzehnten. Aktuell empfiehlt das deutsche Auswärtige Amt in seinen Reise- und Sicherheitshinweisen "dringend" allen Brasilien-Reisenden ab dem vollendeten 9. Lebensmonat eine Impfung gegen die schwere Virusinfektion. Spätestens zehn Tage vor der Einreise soll man sich immunisieren lassen. Die Empfehlungen waren entsprechend der Verbreitung der Krankheit in Brasilien ständig erweitert worden. Den Angaben zufolge verlangt das Land von Einreisenden aus Europa derzeit keinen Nachweis der Impfung. Doch nicht nur in Brasilien ist Vorsicht geboten, auch andere südamerikanische und afrikanische Länder sind Gelbfiebergebiet.

Nicht geimpft

Die betroffenen Brasilien-Reisenden aus Deutschland waren nach RKI-Angaben nicht gegen Gelbfieber geimpft und hatten sich vorab auch nicht reisemedizinisch beraten lassen. Die beiden genesenen Patienten berichteten nach RKI-Angaben von vielen Mückenstichen beim Trekking, die Impfhinweise seien ihnen nicht bekannt gewesen. Laut WHO gab es auch schon mehrere Gelbfieber-Fälle bei Brasilien-Touristen aus anderen Ländern.

In Österreich dürfen übrigens nur autorisierten Impfstellen gegen Gelbfieber impfen. Neben einer Impfung empfiehlt das Österreichische Gesundheitsministerium noch weitere Schutzmaßnahmen in betroffenen Gebieten

  • Informieren Sie sich über die aktuelle Situation der Gelbfieber- Risikogebiete in ganz Südamerika.
  • Bei Reisen in Risikogebiete (auch ev. geplante Ausflüge) Gelbfieberimpfung bis spätestens zehn Tage vor der Reise.
  • Reisende mit Kontraindikationen gegen eine Gelbfieberimpfung (Kinder unter 9 Monaten, Schwangere, stillende Mütter, bei Unverträglichkeit gegen Hühnereiweiß und bei Immunschwäche) bzw. Menschen über 60 Jahre sollten vor der Impfung ärztlichen Rat einholen.
  • Schützen Sie sich vor Stechmücken sowohl in geschlossenen Räumen als auch im Freien den gesamten Tag lang unter Berücksichtigung folgender Vorsichtsmaßnahmen: Verwenden Sie Insektenschutzmittel entsprechend den Anweisungen auf dem Etikett (Sonnenschutz vor Mückenschutz auftragen und entsprechend einwirken lassen). Tragen Sie langärmlige Hemden und lange Hosen, vor allem zu der Tageszeit, in der Stechmücken am aktivsten sind (Imprägnieren Sie Ihre Kleidung mit Permethrin). Schlafen oder ruhen Sie in abgeschirmten oder klimatisierten Räumen bzw. unter einem Moskitonetz, auch tagsüber.
  • Informieren Sie sich über die Symptome von Gelbfieber
  • Bei Auftreten von Gelbfiebersymptomen ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen


Das Gelbfieber-Virus st ein Flavivirus und zirkuliert normalerweise zwischen Affen und Mücken. Übertragen wird das Gelbfiebervirus durch Stechmücken, vor allem im tropischen Süd- und Mittelamerika sowie in Afrika südlich der Sahara. Bei mehr als 10 Prozent der Erkrankten verursacht das Gelbfiebervirus ein schweres Krankheitsbild mit Gelbsucht, Blutungen und tödlichem Ausgang. Beim Menschen kann die Krankheit sehr unterschiedlich verlaufen. Sie beginnt mit Symptomen wie hohem Fieber, Übelkeit und Schmerzen, die nach einigen Tagen abklingen. Bei 15 Prozent der Erkrankten kommt es zu einer schweren, teils tödlich verlaufenden zweiten Phase. Dabei kann eine Gelbsucht auftreten - daher der Name der Infektion. Eine ursächliche Therapie gibt es nicht.

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