Influenza: Zahl der Erkrankten steigt weiter an

Kinder sind heuer besonders stark betroffen.
8400 Neuerkrankungen alleine in Wien in der Vorwoche. Experten: Der Höhepunkt ist noch nicht erreicht. Viele Erkrankte leiden unter Übelkeit, Kinder heuer besonders häufig betroffen.

Der Auftwärtstrend hält an - der Höhepunkt der Grippewelle ist noch nicht erreicht: 8400 Neuerkrankungen an echter Virusgrippe (Influenza) und Erkältungen meldet der Gesundheitsdienst der Stadt Wien für die vergangene Woche. Das ist ein deutlicher Zuwachs im Vergleich zur ersten Jännerwoche mit 6800 Neuerkrankungen. Experten rechnen mit einem weiteren Anstieg: "Der Höhepunkt wird in der Regel zwei bis vier Wochen nach Beginn der Grippewelle erreicht", sagt die Virologin Monika Redlberger-Fritz von der MedUni Wien.

Auch die Zahlen vom Wiener Ärztefunkdienst bestätigen den deutlichen Aufwärtstrend: "Wir hatten in der Nacht von Montag auf Dienstag nochmals eine merklichen Anstieg der Anruferzahlen", sagt Paul Prem, medizinischer Leiter des Ärztefunkdienstes. "Es waren rund 500 bis 600 Anrufe, in einer 'normalen' Nacht haben wir 250 bis maximal 300 Anrufe."

B-Virus dominiert weiterhin

Nach wie vor dominiert ein Influenza-B-Virus (Yamagata-Linie), das von dem Dreifach-Impfstoff, der großteils verkauft wurde, nicht abgedeckt wird. Allerdings: Wer sich auch in den vergangenen Jahren impfen ließ, kann möglicherweise mit einer gewissen "Kreuzprotektivität" rechnen, dass also trotzdem ein gewisser Schutz durch die Impfungen der Vorjahre vorhanden ist. Zumindest bei Influenza-A-Viren konnte ein derartiger Effekt in Studien nachgewiesen werden.

Untypisch: Starke Übelkeit

Was heuer auffällt: "Viele Erkrankte leider unter starker Übelkeit", sagt Prem. Auch Redlberger-Fritz findet das ungewöhnlich: "Das ist für ein Influenza-B-Virus sonst nicht so typisch."

Influenza: Zahl der Erkrankten steigt weiter an
Bildnummer: 58297848 abwehrkräfte allergie ansteckend ausruhen bett bettdecke erkältet erkältung familie fieber genesung gesundheit grippe grippewelle grippezeit husten kind kinderkrankheit kleinkind kopfschmerzen kopfweh krank krankheit krämpfe kuscheln leiden liegen liegend medikamente medizin müde portrait schaal schal schlafen schlafend schläft schmerzen schnuffeltuch schnupfen schüttelfrost teddy temperatur traurig träumen unwohl unwohlsein virus zudecke zugedeckt

Besonders stark betroffen sind heuer neben älteren Menschen auch Kinder und junge Erwachsene, sagt Prem. Vor allem die Kinder leiden stark unter der Übelkeit und auch den Gelenksschmerzen: "Schwere Komplikationen wie eine Lungenentzündung habe ich aber zum Glück selten gesehen." Aber auch Erwachsene leiden stark: "Ich hatte einen an sich kräftigen 26-jährigen Mann im Nachtdienst, einen richtigen Athleten, der hatte einen derartig heftigen Schüttelfrost, dass ich ihm ein fiebersenkendes Mittel spritzen musste."

In ganz Europa dominiert übrigens derzeit das Influenza-B-Virus, mit einigen Ausnahmen wie der Türkei, Großbritannien und Frankreich, dort werden die meisten Infektionen durch ein Influenza-A-Virus - A(H1N1) - verursacht. In Deutschland halten sich A(H1N1) und Influenza B die Waage.

Anders in den USA: Dort dominiert das aggressivere A (H3N2)- Virus, das auch für eine heftige Grippewelle in Australien verantwortlich war. In Österreich war dieses Virus im Vorjahr vorherrschend.

Kommentare