Warum Vanillekipferl glücklich machen

Weihnachts-Bäckerei
Wissenschaftler haben erforscht, was an Keksen so besonders ist - und: warum Kinder Broccoli nicht ausstehen können.

Für die meisten ist es selbstverständlich: Vanillekipferln sind hui und Broccoli pfui. Wissenschaftler haben nun erforscht, warum das so ist. Vanillekipferln, Linzer Augen und Co. sind sogar Glücklichmacher, erklärt Sandra Holasek, Ernährungsforscherin an der MedUni Graz.

"Weihnachtskekse haben in der Ernährungspyramide eine Sonderstellung, da wir sie in einer begrenzten Zeit zu uns nehmen und dies schon seit unserer Kindheit tun." Dadurch erfährt das Belohnungssystem starke Signale, und das spürt der Körper sofort. "Sobald wir einen schönen Teller mit Weihnachtskeksen sehen, geht es uns schon ein bisschen besser." Das liegt nicht nur am Anblick und den damit verbundenen Erinnerungen, sondern auch an Geschmack und Textur, wie Holasek erklärt: "Die Butter ist eine wesentliche Zutat und bewirkt bereits eine Dopaminausschüttung im Gehirn, sobald man das Keks in den Mund nimmt. Dieser Prozess wird durch die kurzkettigen Fettsäuren in der Butter ausgelöst und das Knuspern im Mund."

Die Expertin empfiehlt allerdings, den Zucker um ein Fünftel zu reduzieren oder sogar durch Honig oder Ahornsirup zu ersetzen, um für mehr Variation zu sorgen. Um den Heißhunger auf die Kekse etwas zu dämpfen, rät sie zu Gewürztee.

Man muss sich an Broccoli und Kohlsprossen gewöhnen

Australische Wissenschaftler haben umgekehrt erforscht, warum wir Gemüse wie Broccoli und Kohlsprossen, aber auch Kaffee und Bier in der Kindheit nicht mögen. Demnach verändern sich nicht die Geschmacksnerven mit dem Alter, sondern wir lernen durch eine regelmäßige Auseinandersetzung mit den Geschmäckern, sie zu mögen.

Die Vorbehalte gegen Gemüse haben auch evolutionsbiologische Gründe: Die Bitterstoffe aktivieren die ursprünglich wichtigen Schutzmechanismen gegen giftige Stoffe. Kaffee und Bier werden hingegen gern getrunken, weil sie leicht süchtig machen und die Aufmerksamkeit steigern.

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