Japan erlaubt Mischwesen aus Mensch und Tier
In Japan dürfen in Zukunft Mischwesen aus Mensch und Tier gezüchtet und auch ausgetragen werden. Wie das Fachjournal Nature berichtet, hat die Regierung in Tokio das entsprechende Experiment des Forschers Hiromitsu Nakauchi erlaubt. Der Stammzellenforscher ist weltweit der Erste, der solche Chimären erzeugen darf. Nakauchi, der für das Experiment eine Förderung des japanischen Staates erhält, ist als Forscher in Japan und in den USA tätig. Er arbeitet schon länger an tierischen Embryonen, die auch menschliche Stammzellen in sich tragen. Zu einer Geburt ist es bislang aber noch nie gekommen, weil der Vorgang bis jetzt in Japan verboten war.
Mit dem aktuellen Experiment, wird eine ethische, aber auch eine wissenschaftliche Grenze verschoben. Für dieses sollen menschliche Zellen in Tierembryonen eingepflanzt werden, ein Muttertier trägt das Mischwesen schließlich aus. Das Verfahren soll laut dem Bericht zunächst an Mäusen und Ratten getestet werden. Ziel ist es, ein Mischwesen zu schaffen, das von außen betrachtet einen tierischen Körper besitzt, aber menschliche Organe in sich trägt. Diese sollen dann entnommen und Menschen transplantiert werden, die auf ein Spenderorgan warten.
Zweifel an Verfahren
Kritiker zweifeln jedoch daran, dass Nakauchis Verfahren zu den gewünschten Ergebnissen führen wird. Unter anderem deswegen, weil der Unterschied zwischen den Spezies zu groß sei. Bereits in der Vergangenheit hat Nakauchi versucht, sogenannte induzierte pluripotente Stammzellen (iPS-Zellen) in Schafembryonen wachsen zu lassen. Nach 28 Tagen waren jedoch kaum mehr menschliche Zellen übrig. Für vielversprechender halten viele Wissenschafter daher die Vorgehensweise, ausgewachsene Organe von Tieren so aufzubereiten, dass sie Menschen eingesetzt werden können.
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