„Augenmedizin hat große Fortschritte gemacht“
![… „Augenmedizin hat große Fortschritte gemacht“](https://image.kurier.at/images/cfs_landscape_616w_347h/218232/46-54437319.jpg)
Frau Professor, wie viele Spritzen verträgt ein Auge bei feuchter Netzhauterkrankung?“ – Univ.-Prof. Ursula Schmidt-Erfurth, Leiterin der Augenklinik der MedUni Wien / AKH Wien, beruhigt: „Ich weiß, wenn man sie noch nie bekommen hat, sind Spritzen ins Auge eine fast makabre Vorstellung. Aber die vielen Patienten, die sie seit Jahren erhalten, werden Ihnen sagen, dass das völlig unspektakulär ist.“ Denn die Nadeln seien sehr dünn und nach dem Herausziehen verschließe sich das Gewebe sofort wieder. „Außerdem wird nicht vorne durch die Pupille gestochen, sondern nur am Rand durch die Lederhaut.“ Durch die Injektionen spezieller Antikörper kann die Netzhaut wieder ausgetrocknet und das Fortschreiten der gefährlichen Erkrankung gestoppt werden.
Mehr als 150 Menschen kamen Mittwochabend zum sechsten Gesundheits-Talk von KURIER, MedUni Wien und Novartis im Rektoratssaal der MedUni. Thema: Netzhauterkrankungen. Bis zu 200.000 Österreicher sind davon betroffen – etwa von der trockenen oder feuchten Makuladegeneration.
Bei der trockenen, langsamer voranschreitenden Form gebe es leider noch keine derart gut wirksame Therapie wie bei der feuchten, betonten Schmidt-Erfurth und die niedergelassene Wiener Augenärztin Astrid Polak.
![Mehr als 150 Besucher beim Gesundheitstalk an der MedUni Wien „Augenmedizin hat große Fortschritte gemacht“](https://image.kurier.at/images/cfs_616w/218253/46-54437199.jpg)
„Wichtig ist die umfassende Betreuung der Patienten in einem Netzwerk zwischen Klinik, niedergelassenem Augenarzt und anderen Spezialisten wie Internisten“, sagte Polak. „Ist bei einer feuchten Makuladegeneration die Erstbehandlung mit zumeist drei Spritzen abgeschlossen, kommt der Patient wieder zu uns zurück.“
![„Augenmedizin hat große Fortschritte gemacht“](https://image.kurier.at/images/cfs_616w/218265/talk.jpg)
Kassen-Reaktion
Auf die Augenärzte-Kritik bezüglich Nicht-Finanzierung der OCT-Untersuchung durch die Kassen reagierte jetzt Univ.-Prof. Klaus Klaushofer, beratender Arzt des Hauptverbandes: „Es gibt in Österreich keine Unterversorgung mit der Methode. Jeder, der sie benötigt, bekommt sie.“ Wo es keine großen Zentren in der Nähe gibt, werde die Methode, wenn sie erforderlich ist, auch im niedergelassenen Bereich bezahlt. Grundsätzlich sei aber „ein abgestuftes Leistungsangebot“ im Versorgungssystem sinnvoll.
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