Zuckerforscherin: Was hinter dem schlechten Ruf von Süßstoffen steckt

Zuckerforscherin: Was hinter dem schlechten Ruf von Süßstoffen steckt
Barbara Lieder erklärt, warum Zucker nicht gleich Zucker ist, ob Süßstoffe Übergewicht fördern und womit sich die Zuckerforschung befasst.

Die Wissenschaft vom süßen Geschmack beginnt im Mund. "Auf unserer Zunge sitzen viele kleine Erhebungen, die Papillen", erklärt Zuckerforscherin Barbara Lieder. "Manche sind fürs Tasten zuständig, andere fürs Schmecken. Letztere enthalten Geschmacksknospen, unsere eigentlichen Geschmacksorgane." 

Lieder erforscht, wie süße Stoffe – Zucker, vor allem aber Süßungsmittel – im Körper wirken. Seit 2018 leitet die Ernährungsphysiologin das Christian-Doppler-Labor für Geschmacksforschung an der Fakultät für Chemie der Universität Wien. Seit 1. September wirkt sie als Professorin für Humanernährung und Diätetik an der Universität Hohenheim in Stuttgart.

Zurück zur Zunge: "Auf den Zellen in den Geschmacksknospen sitzen Rezeptoren, auf die im Speichel gelöste Geschmacksstoffe treffen und sie aktivieren. Das registriert die Zelle und schickt ein Signal ins Hirn – dann schmeckt etwas für uns süß." Nach dem Mund landet süß Schmeckendes noch an vielen anderen Orten im Organismus. Was sie dort auslösen und warum der Mensch überhaupt nach Süßem lechzt, erklärt Lieder im Interview.

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