Süßmacher Aspartam: Was heißt "möglicherweise krebserregend"?

Süßmacher Aspartam: Was heißt "möglicherweise krebserregend"?
Wie man den Zusatzstoff bei Produkten erkennt und ob man nach der WHO-Einstufung darauf verzichten soll.

Es schmeckt süß, macht aber nicht dick: Aspartam ist der weltweit am häufigsten verwendete Süßstoff und einer von elf in der EU zugelassenen Süßstoffen. In Getränken, Desserts, Süßwaren, Milchprodukten, Kaugummi und zuckerfreien oder zuckerreduzierten Light-Produkten sorgt er für süßen Geschmack mit weniger Kalorien. Gleichzeitig schwelt seit Jahrzehnten eine Debatte, ob der Zusatzstoff krebserregend ist.

Die WHO hat nun bekanntgeben, dass sie Aspartam als "möglicherweise krebserregend" einstuft. 

Die neue Einstufung stammt von der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC) in Lyon. Sie gehört zur WHO. Die IARC veröffentlichte ihre Erkenntnisse am Freitag in der Fachzeitschrift The Lancet Oncology. Sie sah in drei Studien mit Menschen begrenzte Hinweise auf einen Zusammenhang mit einer bestimmten Form von Leberkrebs (hepatozelluläres Karzinom).

Wichtig zu wissen: Die IARC-Fachleute beurteilen nur, ob ein Stoff im Prinzip Krebs verursachen könnte. Sie berücksichtigen nicht, wie viel davon ein Mensch zu sich nehmen müsste, um ein Krankheitsrisiko zu haben.

Die IARC-Fachleute fanden unter Hunderten Krebsstudien mit Menschen drei, die sich mit der Wirkung von Süßstoffen befassen. Sie prüften auch Studien mit Mäusen und Ratten. Alle Studien hätten aber für die Beurteilung von Aspartam gewisse Mängel aufgewiesen, räumten sie ein. Deshalb betont die IARC, dass die Beweislage begrenzt ist.

Doch was heißt das eigentlich? Der KURIER beantwortet die wichtigsten Fragen.

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