Wie gut schützen Masken wirklich vor einer Ansteckung?
War das Maskentragen anfangs noch ungewohnt, nach gut eineinhalb Jahren hat man sich wohl doch daran gewöhnt. Vor etwa fünf Monaten haben die stärker filternden FFP2-Masken den Mund-Nasen-Schutz abgelöst.
Jetzt könnte der MNS beispielsweise in der Gastronomie sein Comeback erleben, getestete Mitarbeiter müssen dort lediglich einen MNS tragen. Aber wann ist welcher Mundschutz tatsächlich sinnvoll? Und wie sehr schützen sie wirklich vor einer Ansteckung?
Eine neue Studie im Fachmagazin Science will Klarheit in die Masken-Debatte bringen. Zentrale Aussage der Untersuchung: wie effektiv die Maske ist und ob man besser zum MNS oder zur FFP2-Maske greifen soll, hängt vor allem von der Viruslast, der man ausgesetzt ist, ab.
Ist die Viruslast höher, also in Innenräumen, liefert die FFP2-Maske den besseren Schutz - die Autoren nennen Krankenhäuser und Ordinationen als Beispiele.
Und weiter: "Es hat sich gezeigt, dass die Viruslast in den meisten Umgebungen niedriger ist, herkömmliche OP-Masken (also ein Mund-Nasen-Schutz) sind dort effektiv darin, die Verbreitung des Virus zu verhindern", schreiben die Autoren.
Bei hoher Viruslast reichen Masken alleine nicht
"Masken reduzieren die Menge an Viren, der ich ausgesetzt bin. Ob das ausreicht um den Grenzwert zur Infektion zu unterschreiten, hängt aber davon ab, wie viel Virus in der Umgebung vorhanden ist", fasst der Molekularbiologe Martin Moder auf Twitter zusammen.
Eine weiteres Ergebnis: Damit die Masken einen guten Schutz liefern, sollte man das Masketragen mit weiteren Maßnahmen kombinieren.
Regelmäßiges Lüften und "Social Distancing" würden die Viruskonzentration in Innenräumen senken und damit die Effektivität der Masken steigern. Denn: "Ist die Virus Belastung zu hoch, reichen selbst die Masken nicht aus", leitet Moder ab.
Das richtige Tragen der Maske (über der Nase, eng anliegend) spielt ebenfalls eine wichtige Rolle in der allgemeinen Effektivität.
Ende der Maskenpflicht?
Unterdessen sehnen sich wohl auch viele schon nach einem Ende des Masketragens. In den USA ist es schon so weit, die dort zuständige Gesundheitsbehörde CDC empfiehlt: voll immunisierte (also doppelt geimpfte) Personen, dürfen auch in Innenräume ohne Maske.
Seitdem wird spekuliert, wann es in Österreich so weit sein könnte. Entscheidend dabei ist die Durchimpfungsrate, während in den USA bereits 38 Prozent der Gesamtbevölkerung durchgeimpft sind, sind es in Österreich aktuell 15 Prozent der über 16-Jährigen.
Etwa 40 Prozent dürften wohl ein Grenzwert sein, schätzen mehrere Experten.
Jedoch zeigen auch die aktuellen Regeln der USA: An Orten, an denen die Viruslast und das Infektionsrisiko tendenziell höher sind, wie in Krankenhäusern, gilt weiterhin eine Maskenpflicht - egal ob geimpft oder nicht.
In Österreich könnte das ähnlich sein, sagt Karl Zwiauer aus dem Nationalen Impfgremium im KURIER. "Ich denke, dass eine Maskenpflicht etwa in Krankenhäusern schon deutlich länger gelten wird als für die Allgemeinbevölkerung."
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