Wie Demenz und Osteoporose zusammenhängen - vor allem bei Frauen

Wie Demenz und Osteoporose zusammenhängen - vor allem bei Frauen
Eine australische Studie stellt den Zusammenhang zwischen geistigem Verfall und Knochenschwund her. Er könnte bei der Früherkennung helfen.

Australische Forscher haben einen Zusammenhang zwischen geistigem Verfall und einem schnelleren Knochenabbau entdeckt, der das Risiko von Frakturen erhöht. Der Knochenabbau wird fünf Jahre nach der Feststellung eines geistigen Verfalls sichtbar. Frauen sind davon deutlich stärker betroffen als Männer.

In der Studie des Garvan Institute of Medical Research haben die Wissenschaftler Personen im Alter von 65 Jahren und mehr über 16 Jahre lang beobachtet. Das Ergebnis liefert möglicherweise einen neuen Ansatz, um ältere Menschen mit einem Frakturrisiko zu identifizieren. "Knochenschwund und kognitiver Abbau sind große Probleme der öffentlichen Gesundheit, aber beides sind 'stumme Krankheiten', die für lange Zeit unentdeckt und unbehandelt bleiben können", sag Jacqueline Center, Leiterin der Abteilung Klinische Studien und Epidemiologie. Oft würden diese beiden Erkrankungen erst diagnostiziert, wenn sie schon weit fortgeschritten sind.

Millionen von Menschen weltweit betroffen

Weltweit sind 200 Millionen Menschen von Osteoporose und über 35 Millionen von Demenz betroffen. Zahlen, die sich in den nächsten zwei Jahrzehnten aufgrund der weltweit steigenden Lebenserwartung voraussichtlich verdoppeln werden. Es habe den Verdacht gegeben, dass Knochenabbau und geistiger Verfall in einem Zusammenhang stehen, doch das sei bisher nirgends systematisch untersucht worden, sagt Dana Bliuc vom Garvan Institute of Medical Research, die die Studie gemeinsam mit Center angefertigt hat.

Frauen mehr betroffen als Männer

Das Team hat für die Studie Daten der Canadian Multicentre Osteoporose Study verwendet, die die Skelettgesundheit bei Menschen, die seit 1995 in der Gemeinde leben, dokumentiert. Die Forscher untersuchten die kognitiven und Knochengesundheitsmessungen von 1.741 Frauen und 620 Männern im Alter von 65 Jahren und älter, die zu Beginn der Studie keine Symptome eines kognitiven Verfalls zeigten. "Nachdem wir alle anderen Variablen bereinigt hatten, beobachteten wir einen signifikanten Zusammenhang zwischen einem Rückgang der kognitiven Gesundheit und dem Knochenverlust bei Frauen. Dieser Zusammenhang war bei Männern schwächer und statistisch nicht signifikant", erklärt Bliuc.

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