Volle Stationen: "Es gibt keine leeren Intensivbetten"

Auch wenn Ärzt*innen von technischem Fortschritt profitieren: Nicht immer wird eine Neuerung auch gut angenommen.
Mediziner bezeichnen Statistik, wonach Hälfte der Covid-19-Kapazität frei sei, als missverständlich. Viele Krankheitsverläufe sind „schwerer“, die Patienten werden immer jünger.

Der Höchststand des Vorjahres ist bereits überschritten: 176 Intensivbetten waren Mittwoch in Wien mit Covid-19-Patienten belegt, 167 am Donnerstag. Spitzenwert im November: 162. Das Durchschnittsalter sinkt derzeit deutlich, viele Intensivpatienten sind zwischen 40 und 60 Jahre alt.

Nach einem Jahr Extrembelastung warnt das Intensivpersonal bereits seit Tagen: In den nächsten zwei Wochen wird allein für Wien ein weiterer Anstieg auf 260 Intensivpatienten prognostiziert. „Die Situation ist extrem angespannt“, schildert auch Burkhard Gustorff, Leiter der Abteilung für Anästhesie, Intensiv- und Schmerzmedizin in der Klinik Ottakring. „Wir reduzieren seit Montag geplante Operationen, damit unser Anästhesie- und Aufwachraum-Pflegepersonal auf die Intensivstation gehen kann und wir dort mehr Patienten behandeln können.“

„Die Kapazitäten sind am Limit“, sagt auch Arschang Valipour, Leiter der Abteilung für Innere Medizin und Pneumologie in der Klinik Floridsdorf: „Noch können wir alle Patienten gut behandeln. Viele nicht dringliche Operationen müssen allerdings verschoben werden.“

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