Vogelgrippe fordert in Kambodscha erstes Todesopfer

Vogelgrippe fordert in Kambodscha erstes Todesopfer
In Asien stirbt ein elfjähriges Mädchen an dem H5N1-Virus. In Argentinien wird der Verkauf von lebenden Vögeln bis auf weiteres untersagt.

In Kambodscha ist ein elfjähriges Mädchen an der Vogelgrippe gestorben, das teilten die örtlichen Behörden mit. Es handele sich um die erste bekannte Ansteckung mit dem H5N1-Virus bei einem Menschen in dem Land seit 2014, so das Gesundheitsministerium.

Grippe ähnliche Symptome

Den Angaben zufolge erkrankte das aus der ländlichen Region Prey Veng stammende Mädchen am 16. Februar, berichtet der deutsche Spiegel in seiner online-Ausgabe. Nach bis zu 39 Grad Fieber, Husten und Halsschmerzen wurde am Mittwoch die Diagnose Vogelgrippe festgehalten. Kurz darauf sei der Teenager in einem Krankenhaus in der Hauptstadt Phnom Penh gestorben. 

Warnungen durch Behörde schon im Vorfeld

Später teilte das Gesundheitsministerium mit, Fachkräfte hätten Proben eines toten Wildvogels in einem Naturschutzgebiet in der Nähe des Ortes genommen, an dem das Mädchen gelebt habe. Behördenvertreter hätten die Bewohner der Region davor gewarnt, tote und kranke Vögel zu berühren. Kambodschas Gesundheitsminister Mam Bunheng warnte, die Geflügelpest berge ein besonders hohes Risiko für Kinder, die Haushühner fütterten oder deren Eier sammelten, mit den Tieren spielten oder deren Käfige säuberten.

Für Menschen an sich ungefährlich

Die Vogelgrippe ist für die infizierten Tiere selbst tödlich, für den Menschen in der Regel aber ungefährlich. Allerdings kann H5N1 in seltenen Fällen auch auf Menschen übertragen werden und dann schwere Erkrankungen auslösen. Das Risiko, das für Menschen von dem Ausbruch ausgeht, stufen die Behörden als gering bis mittelschwer ein. Zuletzt nahmen Befürchtungen zu, wonach das Virus mutieren und dann leichter von Mensch zu Mensch weitergegeben werden könnte.    

Weltweit gibt es derzeit mehrere Ausbrüche der Geflügelpest. Europa war nach Angaben europäischer Behörden im vergangenen Jahr so stark von H5N1 betroffen wie nie zuvor. Auch in Österreich wurden heuer bereits mehrere Fälle registriert.

Verbote in Argentinien

In Argentinien breitet sich die Vogelgrippe derzeit aus. Der Verkauf von lebenden Vögeln wurde in dem südamerikanischen Land daher verboten. Auch Messen, landwirtschaftliche Schauen und Veranstaltungen mit vielen Vögeln sind dort bis auf weiteres untersagt, wie es in einem am Donnerstag im Amtsblatt veröffentlichten Dekret hieß. Bisher wurden in Argentinien elf Fälle von Vogelgrippe bei wilden Tieren und Haustieren registriert.

Die Behörden befürchten, die Seuche könnte auf die kommerzielle Tierzucht übergreifen und große wirtschaftliche Schäden anrichten. In dem Land werden rund 740 Millionen Hühner pro Jahr geschlachtet.

Mutationen befürchtet

Derzeit grassiert die größte jemals dokumentierte Vogelgrippewelle bei Vögeln, die sich über mehrere Erdteile erstreckt. Die Infektionskrankheit trifft vor allem Wasservögeln und andere Vögel. Experten befürchten, dass sich das Virus H5N1 immer mehr an Säugetiere anpasst und dadurch auch dem Menschen gefährlicher werden könnte.

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