Milchprodukte, Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte und heimische Superfoods wie Nüsse und Kürbiskerne sind gute Lieferanten für Nährstoffe, die sonst über Fleisch aufgenommen werden. Eisen und Zink lassen sich etwa gut über vegetarische Quellen wie Hülsenfrüchte und Vollkorngetreide zuführen. Wichtig ist aber, etwas Säurehaltiges dazu zu geben, etwa einen Fruchtsaft, um die Nährstoffe besser aufzunehmen.
Pflanzenöle statt Fisch
Omega-3-Fettsäuren lassen sich etwa über Öle wie Raps- oder Leinöl zuführen. „Omega-3-Fettsäuren sind in fettreichen Fischen enthalten. Die wenigsten essen davon ausreichende Mengen. Die Versorgung ist dennoch relativ gut, weil es gute pflanzliche Quellen gibt“, betont Kühn. Damit Kinder nicht zu Puddingvegetariern werden, also vor allem ungesunde, vegetarische Speisen essen, brauche es ein vielfältiges Angebot. Das gelte genauso für fleischessende Kinder. „Jede Ernährungsform sollte dem Kind von Anfang ermöglichen, Vorlieben zu entwickeln. Kommen gesündere Lebensmittel vorübergehend nicht gut an, muss man sich keine Sorgen machen, solange aus den großen Nahrungsmittelgruppen, also etwa Obst und Gemüse, etwas dabei ist“, rät Kühn.
Unterstützen könne eine Ernährungsberatung. Auch Babys können vegetarisch ernährt werden. Mittlerweile gibt es auch Breigläschen mit Ersatzprodukten wie Erbsenprotein oder Soja. Beim Kauf empfiehlt der Ernährungsexperte aber auf die Zusammensetzung zu achten. „Salz und gesättigte Fette, die bei tierischen Produkten nicht gesund sind, sowie hoch verarbeitete Lebensmittel sind auch bei vegetarischen Ersatzprodukten ungesund.“ Etwas schwieriger sei die vegane Ernährung von Kindern. „Theoretisch können alle Nährstoffe abgedeckt werden, man muss sich aber sehr gut auskennen. Eine Empfehlung von den Fachgesellschaften gibt es dazu bisher nicht, da Daten noch fehlen“, sagt Kühn. Erste Studien laufen aber.
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