USA: 99 Prozent aller Covid-Infizierten sind jetzt Ungeimpfte
Fast alle Covid-19-Todesfälle in den USA betreffen jetzt Menschen, die nicht geimpft wurden. Das zeigt eine Analyse der Associated Press (AP) von Regierungsdaten des Monats Mai. Sogenannte Impfdurchbrüche, also Infektionen, obwohl Personen vollständig geimpft sind, machten nur ein Prozent aller rund 107.000 Personen aus, die wegen Covid-19 in einem Spital behandelt werden mussten.
Und nur 150 von mehr als 18.000 Personen, die im Mai in den USA an Covid-19 starben, waren vollständig geimpft. Das heißt: 99 Prozent der Covid-Todesfälle waren Ungeimpfte.
Analysiert wurden Daten der amerikanischen Gesundheitsbehörde CDC. Die CDC wies allerdings darauf hin, dass möglicherweise die Daten zu Impfdurchbrüchen unterschätzt sein könnten, berichtet StarTribune. Dennoch lässt sich ein Trend erkennen, nämlich, dass mittlerweile überwiegend Ungeimpfte so schwer erkranken, dass sie in einem Spital behandelt werden müssen.
"Nahezu jeder Todesfall vermeidbar"
Das entspricht der Meinung vieler Experten. Andy Slavitt, ein ehemaliger Berater der Regierung von US-Präsident Joe Biden, schätzte bereits früher, dass der Anteil der Todesfälle zu 98 bis 99 Prozent Ungeimpfte betreffen werde. Die Direktorin der CDC, Rochelle Walensky, sagte sogar, dass „nahezu jeder Covid-19-Todesfall, insbesondere von Erwachsenen, zum jetzigen Zeitpunkt komplett vermeidbar ist.“ Sie halte diese Todesfälle für „besonders tragisch“.
In den USA haben 63 Prozent aller Menschen ab 12 Jahren, die prinzipiell geimpft werden können, bereits mindestens eine Impfung erhalten. Jeder zweite ist laut CDC vollständig geimpft. Die USA erleben nun allerdings einen Einbruch bei Impfungen. Obwohl ausreichend Impfstoff verfügbar ist, hat die Nachfrage stark abgenommen.
Die Durchimpfung unterscheidet sich allerdings regional. So sind in Arkansas die niedrigsten Impfraten des Landes zu verzeichnen: Nur etwa jeder Dritte ist vollständig geimpft. Das zeigt sich auch in einer Zunahme von Neuinfektionen sowie Krankenhausaufnahmen und Todesfällen. „Es ist traurig zu sehen, wie jemand ins Krankenhaus geht oder stirbt, wenn dies verhindert werden kann“, twitterte etwa der Gouverneur von Arkansas, Asa Hutchinson, und forderte die Menschen auf, sich impfen zu lassen.
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