Ungeimpfter US-Lehrer ohne Maske infizierte 18 Kinder und 8 Erwachsene

Schulkind in Kalifornien: An einer Primary School infizierte eine ungeimpfte Lehrkraft 26 Personen.
US-Gesundheitsbehörde hat einen Corona-Ausbruch an einer kalifornischen Schule detailliert untersucht und nachverfolgt.

Ein von der US-Gesundheitsbehörde CDC akribisch aufgearbeiteter Fall zeigt jetzt, wie rasch sich die Delta-Variante des Coronavirus in einer Schule verbreiten kann, wenn ein Lehrer ungeimpft ist und überdies noch die Maske abnimmt.

Der Ausbruch ereignete sich Mai/Juni in einer Grundschule (Elementary School) in Kalifornien (Marin County) mit Kindern im Alter von unter zwölf Jahren, die noch nicht geimpft werden können.

Nur zwei der Lehrkräfte an der Schule waren ungeimpft. Eine verspürte am 19. Mai Symptome von Covid-19, machte einen PCR-Test und unterrichtete trotz der Symptome zwei Tage - bis zum Erhalt des positiven Testergebnisses - weiter.

Der Lehrer las laut ohne Maske vor, obwohl in der Schule in Innenräumen eine Maskenpflicht für Lehrer und Schüler besteht.

Das Resultat:

  • 12 der 24 Schülerinnen und Schüler in der Klasse des Lehrers wurden infiziert, davon in den ersten beiden Sitzreihen acht von zehn Kindern.
  • 6 Kinder einer anderen Klasse steckten sich ebenfalls an.
  • Und auch acht Infektionen von Familienmitgliedern infizierter Kinder (Geschwister und Eltern) gehen auf diesen Ausbruch zurück, bestätigten genetische Analysen der Virusproben.

Insgesamt konnten also 26 weitere Infektionen eindeutig dem Ursprungsfall (Indexfall) zugeordnet werden, schreibt die CDC in ihrem Bericht.

22 der 27 Fälle (also mit der Lehrerin) hatten Symptome: Die meisten Fieber (41%), gefolgt von Husten (33%), Kopfweh (26%) und Halsweh (26%).

In allen Klassenzimmern dieser Schule stehen Luftfiltergeräte, Fenster und Türen waren geöffnet.

"Dieser Ausbruch zeigt die erhöhte Übertragbarkeit der Delta-Variante und ihr Potenzial für eine rasche Ausbreitung", schreibt die CDC.

Angesichts steigender Infektionszahlen auch unter Kindern in den USA appellierten jetzt die US-Kinderspitäler in einem ganzseitigen Inserat in der New York Times, dass sich jeder, der sich impfen lassen kann, impfen lässt und in den Klassenräumen Masken getragen werden.

Aber auch in Deutschland, besonders in Nordrhein-Westfalen, warnen Mediziner, dass sich die Corona-Lage unter Kindern und Jugendlichen "dramatisch" entwickle. "Eine Altersgruppeninzidenz in NRW von bis zu >700 stellt eine große Gefahr dar. Das Kinder selten schwer krank werden, bedeutet umgekehrt nicht, dass das Virus unbedenklich für sie ist", schrieb etwa der frühere Oberarzt der Ärztlichen Leitung des Rettungsdienst Berlin und jetztige Grüne Bundestagsabgeordnete Janosch Dahmen auf Twitter.

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