Transplantationen: Mehr Organe vom Schwein

Visualieserung eine durchleuchtenden menschlichen Körper mit Zoom auf die Niere
Gentechnisch veränderte Schweine und neue Immuntherapien sollen Abstoßungen reduzieren und die Langzeitfunktion verbessern. Erste Studien in den USA zeigen vielversprechende Ergebnisse.

Durch die steigende Lebenserwartung leben immer mehr Menschen mit chronischen Erkrankungen, die im Verlauf eine Organtransplantation benötigen könnten. Doch Spenderorgane sind knapp. Eine mögliche Lösung bietet die Xenotransplantation, also die Übertragung von lebenden Zellen, Geweben oder Organen zwischen  Tieren und Menschen. „Die Anzahl an Xenotransplantationen wird zukünftig definitiv zunehmen. Die beiden Firmen, die gentechnisch veränderte Schweine züchten, investieren massiv in klinische Studien“, sagt Univ.-Prof. Dr. Rainer Oberbauer, Leiter der Univ.-Klinik für Innere Medizin III an der MedUni Wien. Das Erbgut der Schweine wird gezielt verändert, um etwa Abstoßungsreaktionen zu verringern.  

Evaluation weiterer Fachbereiche

Oberbauer: „Aus meiner Sicht kann die kontinuierliche Immunreaktion auf das Xeno-Spenderorgan derzeit für einige Monate gut medikamentös unterdrückt bzw. beherrscht werden, allerdings ist der Weg zu einem funktionierenden Transplantat über Jahre noch weit.“ Mit wechselndem Erfolg wurden bisher folgende Organe von Schweinen auf Menschen transplantiert: Niere, Leber, Herz, Lunge, Inselzellen. 

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Univ.-Prof. Dr. Rainer Oberbauer Leiter der Univ.-Klinik für Innere Medizin III an der MedUni Wien. 

Innovative Therapien aus anderen Bereichen wie zum Beispiel der Hämato-Onkologie, ein Fachgebiet, das sich mit Erkrankungen des Blutes und des blutbildenden Systems sowie mit Krebserkrankungen, befasst, werden derzeit in der Transplantation evaluiert. „Dazu zählen modifizierte Zelltherapien und spezifische Antikörper, die uns näher zu einer Verbesserung der Langzeitfunktion auf mehrere Jahrzehnte bringen“, so Oberbauer. 

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