"5 Zeichen, dass du depressiv bist": Warum TikTok keine Therapie ersetzt

"5 Zeichen, dass du depressiv bist": Warum TikTok keine Therapie ersetzt
Online-Videos und Influencer suggerieren, Diagnose und Behandlungen für psychische Probleme zu bieten. Eine Therapeutin erklärt Vorteile – und Gefahren.

„An diesen fünf Symptomen erkennst du, ob du depressiv bist.“ Solche und ähnliche Videos trenden in den sozialen Medien und suggerieren Jugendlichen, dass sie sich selbst eine Diagnose stellen können. Die Psychotherapeutin Nina Jordis erklärt: „Viele Jugendliche suchen sich heute über Social Media Hilfe und versuchen, ihren Zustand besser zu verstehen. An viralen Geschichten und den Klickzahlen sieht man, dass das Interesse an dem Thema riesig ist.“

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Zum einen habe das positive Seiten, weil junge Menschen dadurch besser aufgeklärt werden und sich in ihrer Situation weniger allein gelassen und besser verstanden fühlen. Doch das Phänomen hat auch viele negative Faktoren, warnt Jordis: „Eine Diagnose ist sehr schwierig zu stellen und das sollte man Fachleuten überlassen.“

Besonders am eingangs erwähnten Beispiel zeigt sich das Potenzial an falschen Diagnosen: „Da werden Ausprägungsmerkmale genannt, von denen wir alle etwas haben. Das heißt aber noch lange nicht, dass man die Kriterien für eine Depression erfüllt.“

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