Sterbefälle durch Hitzeperiode eindeutig angestiegen

Sterbefälle durch Hitzeperiode eindeutig angestiegen
In Österreich gibt es mehr Todesfälle als im Durchschnitt - die hohen Temperaturen fordern Tote.

Die Sterbefälle in Österreich sind durch die Hitzewelle im Juli deutlich angestiegen, wie die Statistik Austria am Donnerstag vermeldete. Nach der Omikron-Welle im April war die Zahl tendenziell gesunken, in der 29. Kalenderwoche - das war die dritte Juli-Woche - nahmen die Todesfälle wieder zu.

Da verstarben in Österreich 1.827 Menschen, um 275 mehr als in der Woche zuvor.

24 Prozent höher

Das sind auch "24 Prozent mehr als im Durchschnitt der gleichen Kalenderwoche des Vor-Corona-Zeitraums 2015 bis 2019", so Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas. Laut vorläufigen Ergebnissen von Statistik Austria ist die Zahl der wöchentlichen Sterbefälle seit April 2022, als der Höhepunkt der Omikron-Welle knapp überschritten war, zunächst tendenziell gesunken. Gab es in der 14. Kalenderwoche 2022 (4. bis 10. April) 1.964 Verstorbene, so verringerte sich diese Zahl bis zur Kalenderwoche 21 (23. bis 29. Mai) auf 1.529 Personen, wobei es zwischenzeitlich auch Schwankungen gab.

Von der 22. bis zur 28. Kalenderwoche verstarben wöchentlich jeweils zwischen 1.552 (Kalenderwoche 28) und 1.646 (Kalenderwoche 26) Menschen.

Außergewöhnlich hohe Temperaturen

In der dritten Juli-Woche (29. Kalenderwoche von 18. bis 24 Juli 2022), die laut Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) von außergewöhnlich hohen Temperaturen geprägt war, stieg die Zahl der Verstorbenen allerdings wieder auf 1.827. Sie war damit um 15 Prozent höher als in derselben Woche des Vorjahres und um 24 Prozent höher als der Fünfjahresdurchschnitt der Vergleichswoche 2015 bis 2019.

Nicht verharmlosen

Schon nach der Hitzewelle 2018 - die in Österreich mehr Tote forderte als im Straßenverkehr - plädierte etwa Oberarzt Hans-Peter Hutter dafür, das Thema nicht weiter zu verharmlosen. Mehr dazu im Artikel unten.

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