Spezielle PCR-Tests: Den Virus-Varianten auf der Spur
30.000 Buchstaben ist das Genom (Erbgut) des Sars-Cov-2 lang. "Erstaunlich lange für ein Virus", so der Befund von Andreas Bergthaler. Er ist Virusimmunologe vom CeMM Forschungszentrum für Molekulare Medizin in Wien und Teil des Teams, das die neuen Varianten auch in Österreich ausfindig machte. Um eine der neuen Virus-Varianten von der bisherigen unterscheiden zu können, muss man diese 30.000 Buchstaben prüfen – das sogenannte Sequenzieren.
Das dafür notwendige Zeitfenster ist jedoch erheblich größer als beim herkömmlichen PCR-Test. Mindestens eine Woche so Bergthaler. Denn die 30.000 Buchstaben lange Kette wird erst in einzelne Abschnitte – mit einer Länge von je etwa 500 Buchstaben – geteilt, diese werden dann ausgelesen und wieder zusammengefügt. Im Vergleich zu anderen bereits sequenzierten Proben könne man dann Abweichungen, also andere Varianten erkennen.
Hinweis auf eine Infektion mit der Virus-Variante kann aber auch schon der PCR-Test geben. Wenn er dafür modifiziert ist, was laut Bergthaler relativ wenig Aufwand bedeutet. "Man kann den PCR-Test auf eine gezielte Mutation ausrichten, schlägt dieser dann aus, deutet das schon stark auf eine der Varianten hin." Um sich ganz sicher zu sein, werden diese Proben dann noch sequenziert – wie bei den aktuellen Verdachtsfällen in Tirol und Wien.
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