Der Einfluss der Antibabypille auf das Brustkrebsrisiko wird in der Literatur schon lange diskutiert. In einer Metaanalyse haben Forscher und Forscherinnen untersucht, wie sich die Verwendung hormoneller Kontrazeptiva auf das Brustkrebs- und Eierstockkrebsrisiko auswirkt, wenn eine BRCA1- oder BRCA2-Mutation vorliegt. Die Studie zeigte, dass eine Langzeitnutzung mit einer Erhöhung des Brustkrebsrisikos und einer Senkung des Eierstockkrebsrisikos assoziiert war.
Die BRCA1- und BRCA2-Gene spielen eine wichtige Rolle bei der Reparatur von Zellschäden. Liegt eine Mutation der Gene vor, kann es zu Fehlern bei der Reparatur und damit zu einer Erhöhung des Krebsrisikos kommen. Frauen mit einer BRCA1- oder BRCA2-Mutation haben daher ein deutlich erhöhtes Risiko, an Brust- oder Eierstockkrebs zu erkranken.
Die Pille als Chemoprävention
In der Medizin werden deshalb unterschiedliche Präventionsmaßnahmen untersucht, um das Krebsrisiko zu minimieren. Die Verwendung der Antibabypille wird dabei als sogenannte Chemoprävention untersucht. Studien konnten zeigen, dass bei der Einnahme das Eierstockkrebsrisiko reduziert wird.
In einer Metaanalyse wurde untersucht, wie sich die Einnahme der Antibabypille auf das Brustkrebs- und Eierstockkrebsrisiko auswirkt, wenn eine BRCA1/2-Mutation vorliegt. Für die Analyse wurden insgesamt 20 Studien inkludiert.
Achtung, Brustkrebsrisiko
Die Studie zeigte eine Reduktion des Eierstockkrebsrisikos, aber eine Erhöhung des Brustkrebsrisikos bei dauerhafter Einnahme der Antibabypille. Die Effekte traten ab einer dauerhaften Einnahme der Antibabypille von fünf Jahren oder länger auf. Die Autoren schlussfolgerten, dass die Erhöhung des Brustkrebsrisikos bei der Verwendung hormoneller Kontrazeptiva für die Chemoprävention von Eierstockkrebs beachtet werden sollte.
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