RSV-Impfung: Erste Daten von Moderna zeigen gute Wirkung

Eine Frau schaut auf ein Fieberthermometer und beugt sich über ein schlafendes Kind.
Mehrere Pharmafirmen arbeiten an einer Impfung gegen das Atemwegsvirus. Schon in wenigen Monaten könnte ein Impfstoff zugelassen werden.

In den Herbst- und Wintermonaten sorgte heuer neben Covid und der Grippe auch das RS-Virus für eine starke Erkrankungswelle. Meist verläuft die Infektion wie eine Erkältung, greift das Virus aber von den oberen Atemwegen auf die unteren über, kann es jedoch auch zu schweren Verläufen kommen. Davon sind vor allem Säuglinge und Kleinkinder sowie ältere Erwachsene betroffen, die dann mitunter stationär behandelt werden müssen oder versterben.

Derzeit gibt es noch keine Impfung gegen RSV, viele große Pharmafirmen arbeiten jedoch daran, ein Vakzin auf den Markt zu bringen. Aktuell veröffentlichte Moderna, dass sein Impfstoff in einer klinischen Studie Erfolge zeigt. Er sei hochwirksam bei der Vorbeugung von mindestens zwei Symptomen von RSV-Infektionen bei älteren Erwachsenen.

Der experimentelle mRNA-Impfstoff von Moderna gegen RSV war in einer Studie zu 83,7 Prozent wirksam. Mindestens zwei Symptome, etwa Husten und Fieber, konnten bei Erwachsenen ab 60 Jahren bei einer Studie im Spätstadium verhindert werden.

Moderna plant den Impfstoff mit dem Kürzel mRNA-1345, im ersten Halbjahr 2023 zur Zulassung einzureichen.

Impfung für Schwangere

Auch Pfizer entwickelt eine RSV-Impfung für ältere Erwachsene, aber auch für ungeborene Babys über die Impfung von Schwangeren. Die amerikanische Arzneimittelbehörde FDA wird vorrausichtlich bis Mai dieses Jahres über die Impfung des Pharmakonzerns entscheiden. Schon im November berichtete Pfizer, dass sein RSV-Impfstoff zu 81,8 Prozent bei Säuglingen wirksam war, wenn er Schwangeren verabreicht wurde.

Bei Erwachsenen ab 60 Jahre zeigte sich im August in einer Untersuchung eine Wirksamkeit von 66,7 Prozent.

Ein weiterer Impfstoff von GSK war zu 82,6 Prozent wirksam gegen eine RSV-Infektion, wie Daten von Oktober 2022 zeigen. Auch hier wurden Erwachsene ab 60 Jahren in die Studie einbezogen. Zugelassen ist der Impfstoff ebenfalls noch nicht.

Sanofi und AstraZeneca erhielten im November die Zulassung für ihre Antikörperbehandlung Nirsevimab zur Vorbeugung von durch RSV verursachte Krankheiten bei Säuglingen. Für Nirsevimab konnte bereits im März gezeigt werden, dass es zu 74,5 Prozent wirksam gegen einige Arten von Infektionen der unteren Atemwege ist – im Vergleich zu einem Placebo. Es erhielt in den USA den Status einer bahnbrechenden Therapie und wird derzeit von der FDA geprüft.

Johnson & Johnson befinden sich ebenfalls in der Entwicklung eines Impfstoffs. Seit 2021 läuft eine Spätphasenstudie eines RSV-Impfstoffs für Erwachsene ab 60 Jahren.

Merck führt derzeit eine Spätphasenstudie für sein experimentelles Antikörper-Medikament Clesrovimab durch. Dieses soll RSV-Infektionen bei Säuglingen und Kleinkindern verhindern. Ergebnisse werden für 2024 erwartet.

Und auch Bavarian Nordic begann im April 2022 mit einer Spätphasenstudie für seinen RSV-Impfstoff bei Erwachsenen ab 60 Jahren. Hier werden die ersten Ergebnisse Mitte 2023 erwartet.

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