Reisekrankheit Chikungunya: Erster Impfstoff in Europa zugelassen

Eine asiatische Tigermücke sticht zu.
Das Chikungunya-Virus wird durch die Tigermücke und die Gelbfiebermücke übertragen. Beide Arten nehmen in Europa durch den Klimawandel zu.

Der erste und bisher einzige Impfstoff gegen das Chikungunya-Virus hat eine Zulassung erhalten. Wie das Impfstoffunternehmen Valneva bekannt gab, erteilte die Europäische Kommission für seinen Einmalimpfstoff IXCHIQ eine Marktzulassung für Personen ab 18 Jahren in Europa.

Damit ist das Vakzin jetzt in den USA, in Kanada und in der EU zugelassen. Bisher ist Chikungunya in Österreich eine Reisekrankheit, das heißt Urlauber infizieren sich im Ausland und erkranken zuhause oder kommen erkrankt zurück. Im Zuge des Klimawandels breiten sich allerdings durch Stechmücken übertragene Krankheiten auch in bisher nicht betroffenen Gebieten aus. 

Asiatische Tigermücke ist bereits heimisch

In Österreich ist die Asiatische Tigermücke bereits heimisch. 2022 wurde sie erstmals in allen Bundesländern nachgewiesen. In Teilen von Wien und Graz gibt es laut AGES etablierte Populationen, deren Eier den Winter überstehen. Ursprünglich stammt die Tigermücke aus Ostasien und wurde von dort über Warentransporte und Reisen verbreitet. Anders als die heimische Gelse kann die Tigermücke einige Tropenkrankheiten übertragen, darunter Dengue-Fieber, Gelbfieber, das Zika-Virus oder eben das Chikungunya-Virus.

Vorkommen

Chikungunya ist eine tropische Infektionskrankheit. Der Erreger, das Chikungunya-Virus, wird durch Stechmücken übertragen. Das Virus kommt vor allem in Afrika, Asien, in der Karibik, in Süd- und Mittelamerika sowie vereinzelt in Südeuropa vor. 

Symptome

Symptome treten nach einer Inkubationszeit von ein bis zwölf Tagen auf. Es kommt zu Fieber, starken Gelenks- und Gliederschmerzen sowie Muskelschmerzen. Diese Beschwerden können auch noch Monate später anhalten. Meist klingen die Symptome aber nach ein bis zwei Wochen ab. Nach einer Infektion ist man lebenslang geschützt. 

Therapie und Schutz

Eine Therapie gegen die Erkrankung gibt es nicht. Präventiv hilft der Schutz vor Mückenstichen, etwa durch lange, helle Kleidung und das Auftragen von Insektenschutzmitteln. 

Dazu muss die Tigermücke zunächst eine infizierte Person stechen, etwa einen erkrankten Reiserückkehrer, und das Virus dann an eine weitere Person weitergeben. Einen derartigen Fall hat es bisher noch nicht in Österreich gegeben. In anderen Ländern, darunter etwa Frankreich, Italien und Spanien, gab es derartige Übertragungen. 

Die WHO hat Chikungunya als großes Risiko für die öffentliche Gesundheit eingestuft.

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