Quarantäne für Kontaktpersonen: Kann sie verkürzt werden?

Für Betroffene ist Stresskopfweh eine Bürde, die sie einige Stunden, häufiger aber mehrere Tage oder Wochen ertragen müssen. Die Corona-Krise führt dazu, dass immer mehr Menschen darunter leiden.
Österreich hat Anfang August die Dauer von 14 auf 10 Tage reduziert. Jetzt ist eine Diskussion über eine weitere Verkürzung in Gang gekommen.

Nur mehr vier statt zehn Tage Quarantäne für Kategorie-1-Kontaktpersonen nach zweimaligem negativem Testergebnis? Mit dieser Forderung ging der Präsident der Wirtschaftskammer NÖ, Wolfgang Ecker, Montag an die Öffentlichkeit.

 „Das halte ich für zu kurz“, sagt dazu der Infektiologe Herwig Kollaritsch. Die Inkubationszeit (Zeit zwischen Infektion und Symptombeginn) dauere im Schnitt fünf bis sieben Tage: „Da rutschen nach vier Tage sicher einige Infizierte unerkannt durch.“

Österreich hat Anfang August – als eines der ersten Länder in Europa – die Dauer  der Quarantäne für enge Kontaktpersonen und Infizierte von 14 auf 10 Tage gesenkt. Doch angesichts steigender Zahlen von Betroffenen nimmt europaweit die Diskussion um eine weitere Verkürzung, besonders bei den Kontaktpersonen, zu. Frankreich und Luxemburg  haben die Quarantänedauer generell auf sieben  Tage verkürzt, um die Akzeptanz der  Maßnahme in der Bevölkerung zu erhöhen. „Wir sollten noch einige Wochen weitere wissenschaftliche Daten sammeln, aber wenn dann nichts publiziert wird, was wirklich dagegenspricht, könnte eine Verkürzung eine Möglichkeit sein“, sagt Kollaritsch. Er hält es „für sehr unwahrscheinlich, dass eine symptomlose Kontaktperson nach sieben Tagen noch Symptome bekommt“. 

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