Daten zeigen: Ausmaß der Pandemie ist schlimmer als gedacht
Über 33 Millionen weltweit bestätigte Corona-Infektionen sind es mittlerweile. Das wahre Ausmaß der Pandemie bilden sie laut dem Branchenmagazin The Economist jedoch nicht ab. Viele, die sich infizieren, erkranken nicht. Und auch etliche die erkranken, werden vom Gesundheitssystem niemals gesehen.
Eine Million täglich bereits im Jänner
Einen weiteren, wenn auch unvollständigen, Einblick in das Pandemie-Geschehen, können Serostudien liefern, bei denen das Blutserum auf Antikörper untersucht wird. Bereits im Jänner dürften sich die weltweiten Infektionszahlen auf täglich eine Million belaufen haben. Zu diesem Zeitpunkt war von einer Pandemie noch lange nicht die Rede, die meisten Menschen hörten gerade zum ersten Mal von Covid-19.
Aus 279 Serostudien aus 19 Ländern geht außerdem hervor: Im Mai dürfte sich die Infektionsrate auf fünf Millionen täglich belaufen haben. Zwischen 500 und 730 Millionen Menschen haben sich demnach mittlerweile infiziert. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat bislang noch keine Serostudien-Daten herausgegeben, jedoch wird derzeit daran gearbeitet.
In Deutschland war die seropositive Rate um 4,5 Mal höher als die Zahl der bestätigten Infektionen. In Indien um 44 Mal höher.
Wenn es deutlich mehr Infizierte gab und gibt, als es die offiziellen Zahlen nahelegen: Bedeutet das, dass Sars-CoV-2 weniger tödlich ist als angenommen? Es wäre denkbar. Möglich sei laut The Economist aber auch, dass die Todesfälle falsch gezählt wurden. Viele, die seit Beginn der Pandemie an dem neuartigen Virus gestorben sind, hatten etwa keinen positiven Corona-Test.
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