Omikron-Impfstoff von Biontech könnte im Oktober kommen

Omikron-Impfstoff von Biontech könnte im Oktober kommen
Als erstes könnte in Europa Impfstoff gegen Wildtyp und BA.1-Variante kommen. Die USA setzen hingegen auf Booster mit Komponente gegen BA.4/BA.5.

Der Impfstoffentwickler Biontech bereitet sich auf die Markteinführung von gleich zwei angepassten Omikron-Impfstoffen vor. Die Auslieferung der Vakzine könnte, vorbehaltlich der behördlichen Genehmigungen, bereits ab Oktober 2022 beginnen, wie Biontech am Montag mitteilte. Beide Impfstoffe könnten damit rechtzeitig zur Unterstützung der Booster-Kampagnen im Herbst zur Verfügung stehen. „Unsere Covid-19-Produktpipeline umfasst variantenangepasste Impfstoffkandidaten sowie Impfstoffkandidaten der nächsten Generation, die auf einen längeren und breiteren Schutz abzielen“, sagte Biontech-Chef Ugur Sahin.

Für einen der beiden Booster - eine Kombination des bestehenden Impfstoffs Comirnaty mit einem Impfstoffkandidaten, der gegen das Spikeprotein der Omikron-Variante BA.1 gerichtet ist - hatten Biontech und sein US-Partner Pfizer kürzlich die Einreichung des Zulassungsantrags bei der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA abgeschlossen. Die Dosen dieses Impfstoffs sind bereits seit März/April verfügbar. In den USA ist eine Zulassung für diesen Booster nicht geplant. Dort konzentrieren sich die Unternehmen nach den Empfehlungen der Gesundheitsbehörde FDA auf einen Booster, der sich neben dem Wildtyp des Virus gegen die vorherrschenden Varianten BA.4/5 richtet und mit dem eine klinische Studie diesen Monat beginnen soll. Auch von ihm könnten erste Dosen bereits ab Oktober ausgeliefert werden, eine Zulassung ist auch in der EU geplant.

Welchen Impfstoff bekommt Europa?

Dass in Europa offenbar vorrangig der Impfstoff mit der veralteten BA.1-Komponente eingesetzt werden könnte, verwundert viele Experten, schreibt das Nachrichtenmagazin Der Spiegel. "Wir gehen in Deutschland davon aus, dass BA.4/5 bei der aktuellen Variante die bessere Impfstoffzusammensetzung ist", sagt der deutsche Gesundheitsminister Karl Lauterbach. Im Gegensatz zur FDA in den USA hat sich die europäische Arzneimittelagentur EMA noch nicht festgelegt, welcher Omikron-Subtyp im Booster-Impfstoff enthalten sein soll. Allerdings: "Das Vorpreschen der Amerikaner (für BA.4/5) macht es höchst unwahrscheinlich, dass die Europäer allein auf eine bereits überholt wirkende Impfstoffanpassung setzen", schreibt der Spiegel.

Die EMA prüft außerdem einen angepassten Impfstoff des US-Herstellers Moderna (gegen den Wildtyp und gegen BA.1.). Eine Zulassung könnte es frühestens im Laufe des September geben.

Seine Prognose für einen Covid-19-Impstoff-Umsatz von 13 bis 17 Milliarden Euro in diesem Jahr bekräftigte Biontech. Im ersten Halbjahr setzte der Konzern ingesamt 9,57 Milliarden Euro um, ein Zuwachs von 30 Prozent. Der Nettogewinn stieg um 37 Prozent auf 5,37 Milliarden Euro. Im zweiten Quartal ging er allerdings um 40 Prozent auf 1,67 Milliarden zurück.

Kommentare