Notkaiserschnitt wegen Covid: Ungeimpfte Mutter richtet Appell an Impf-Skeptiker

Eine Schwangere bekommt eine Impfung.
Weil die Britin Claudia Li wegen eines schweren Covid-19-Verlaufs beatmet werden musste, kam ihr Baby per Notkaiserschnitt zur Welt.

Claudia Li war in der 24. Schwangerschaftswoche, als sie sich mit SARS-CoV-2 infizierte und schwer erkrankte.

Die 30-jährige Britin musste schließlich im Spital an ein Beatmungsgerät angeschlossen werden, gleichzeitig sahen sich die behandelnden Ärzte gezwungen, einen Notkaiserschnitt durchzuführen, um ihr Leben und auch das ihres noch ungeborenen Kindes zu retten. Das berichten die Lokalzeitung Birmingham Live und der Independent.

Der Sohn der Britin wog bei seiner Geburt am 20. Juli – 16 Wochen vor dem errechneten Geburtstermin im Spätherbst – schließlich 630 Gramm. Claudia Li hatte sich während ihrer Schwangerschaft nicht gegen Corona impfen lassen.

"Bitte, lasst euch impfen"

Nun appelliert die frischgebackene Mutter an andere werdende Mütter, dies unbedingt zu tun. "Bitte, lasst euch impfen. Ich habe es nicht getan. Riskiert nicht euer Leben und das eures Babys", sagte sie gegenüber Birmingham Live. Viele Schwangere hätten Bedenken bezüglich der Immunisierung: "Auch mir wurde der Impfstoff angeboten, aber damals hatte ich das Gefühl, dass er dem Baby möglicherweise mehr schaden als nützen könnte."

Sie habe sich letztlich gegen die Impfung entschieden. Ein Entschluss, den sie heute bereue: "Jetzt kann ich anderen schwangeren Frauen nur sagen: Lasst euch impfen. Es gibt nichts Schlimmeres, als ins Krankenhaus eingeliefert zu werden und sein Baby vorzeitig zur Welt bringen zu müssen."

"Es ging sehr schnell"

An ihren Überlebenskampf im Spital erinnert sich die junge Frau nur umrissartig: "Die ganze Sache ging sehr schnell. Ich versuche, mich an die Details zu erinnern, aber als der Arzt mit mir sprach, ging es mir ziemlich schlecht, und ich wurde danach schnell intubiert, daher sind meine Erinnerungen vage." Sie könne sich nur noch erinnern, dass "der Arzt mir sagte, dass sie einen Kaiserschnitt in Betracht zögen, um mich zu retten, und dass sie das Beste für das Baby tun würden".

Claudia Li wurde Anfang vergangener Woche aus dem Krankenhaus entlassen, ihr Baby muss unterdessen weiterhin beatmet werden, da seine Lungen noch nicht vollständig ausgebildet sind.

Impf-Empfehlung in Österreich

Das Nationale Impfgremium (NIG) in Österreich befürwortet Impfungen für Schwangere: Nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung mit der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt wird die Corona-Schutzimpfung bei Schwangeren empfohlen. Die derzeitige Datenlage zeige keine schädlichen Auswirkungen der Vakzine auf Mutter und Kind.

Auch Frauen mit Kinderwunsch wird die Corona-Schutzimpfung in der Regel empfohlen. Es gebe derzeit keine Hinweise darauf, dass der Impfstoff schädliche Auswirkungen auf die Schwangerschaft, den Embryo, seine Entwicklung oder die Geburt hat.

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