Norbert Bischofberger: "Mit 62 in Pension gehen? Das ist crazy"

Norbert Bischofberger bei seinem Festvortrag im Festsaal der Akademie der Wissenschaften in Wien: Neuanfang mit einem Start-up in der Krebsforschung mit 62 Jahren.
Der in Kalifornien lebende österreichische Biochemiker hat viele Medikamente gegen Virusinfekte entwickelt. In Europa sieht er zu viel bremsende „Ja, aber ...“-Mentalität.

Er wird oft in einem Atemzug mit dem Anti-Grippe-Mittel Tamiflu genannt – aber dann betont er, dass er mit seinen Teams „viel größere Sachen gemacht hat“, nämlich hochwirksame Therapien gegen den Aids-Erreger HIV und gegen Hepatitis C: Norbert Bischofberger war bei der US-Firma Gilead für die Entwicklung vieler Medikamente gegen Virusinfektionen verantwortlich. Seit sechs Jahren widmet sich der aus Vorarlberg stammende Biochemiker der Krebsforschung. Bischofberger lebt in Kalifornien, ist US- und österreichischer Staatsbürger und war auf Einladung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) in Wien. Er hielt den Festvortrag "Von Mellau in die Welt, ein Wissenschaftler als Gründer" bei der "Feierlichen Sitzung 2024".

KURIER: Sie waren bis 2018 in leitender Funktion bei einer der größten Biotech-Firmen, stiegen dann aber bei einem Start-up in der Krebsforschung, Kronos Bio, als Präsident und Geschäftsführer ein. Warum?

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