Insgesamt sind bis jetzt fünf Fälle bestätigt: Zwischen Ende Mai und Ende Juni haben sich vier Menschen in Florida (Sarasota County) und eine Person in Texas (Cameron County) durch lokale Übertragung infiziert. Alle wurden behandelt und befinden sich mittlerweile auf dem Weg der Besserung.
Malaria wurden in den USA im Jahr 1951 für ausgerottet erklärt. Zwar werden jährlich in den USA rund 2.000 Menschen mit Malaria diagnostiziert, aber diese Fälle gehen alle auf Infektionen im Ausland zurück - mit Ausnahme der bisher fünf nachgewiesenen Inlandsinfektionen. Möglicherweise gibt es auch noch weitere derartige Infektionen im Inland, die Gesundheitsbehörde CDC (Centers for Disease Control and Prevention) haben entsprechende Untersuchungen gestartet.
Das Risiko, in den Vereinigten Staaten an Malaria zu erkranken, ist aber nach Angaben der CDC weiterhin äußerst gering. Dennoch sollten sich die Amerikaner der Möglichkeit bewusst sein und Maßnahmen ergreifen, um Mückenstiche zu vermeiden, so die Experten.
"Es gibt keinen Grund für Panik", sagt Brian Grimberg, Professor für Pathologie und internationale Gesundheit, an der Case Western Reserve University, in einem Interview für die Washington Post. "Ich denke, die Botschaft lautet: 'Seien Sie wachsam.' Ich meine, die Amerikaner denken nie über Malaria nach, es sei denn, sie reisen ins Ausland".
Malaria wird durch einzellige Parasiten – sogenannte Plasmodien – im Blut hervorgerufen. Bei den fünf Infektionen in den USA handelte sich um den Erreger Plasmodium vivax, der beim Menschen die relativ gutartige, mildere Malaria tertiana ("Dreitagefieber") auslöst. Im Gegensatz zur gefährlicheren Malaria tropica verläuft sie nur sehr selten tödlich.
Weltweit kommt es jedes Jahr zu mehr als 240 Millionen Infektionen - 95 Prozent davon in afrikanischen Ländern.
Die Gesundheitsbehörde CDC wurden ursprünglich in den USA gegründet, um die Ausbreitung der Malaria zu bekämpfen. Durch den Einsatz von Insektiziden, die Trockenlegung von Sümpfen und andere Maßnahmen, so Grimberg, seien diese Bemühungen weitgehend erfolgreich gewesen und die Malaria als Problem in den Hintergrund getreten.
Der letzte bestätigte Fall einer lokalen Malaria-Übertragung in den USA ereignete sich im Jahr 2003, als sich acht Menschen in Palm Beach County (Florida) infizierten, so die CDC. Die letzten lokalen Infektionsfälle in Österreich wurden 1950 festgestellt. Seither ist Österreich malariafrei, was Infektionen im eigenen Land betrifft. Importierte Fälle durch Touristen, die sich aber im Ausland infiziert haben, gibt es aber jedes Jahr. Europa wurden 1975 von der WHO als frei von Malaria erklärt.
Warnungen vor steigendem Erkrankungsrisiko gibt es für Europa nicht für Malaria, aber für Erkrankungen, die von Aedes-Mücken wie der Asiatischen Tigermücke übertragen werden, etwa Chikungunya- oder Dengue-Viren. Erst vergangene Woche hat die EU-Gesundheitsbehörde ECDC auf ein steigendes Infektionsrisiko hingewiesen.
Laut AGES ist theoretisch auch in Österreich eine Malaria Infektion möglich, wenn auch sehr unwahrscheinlich. Der Erreger-Zyklus müsste sich in einer Anopheles-Mücke durch eine längere witterungsabhängige Wärmeperiode vollständig entwickeln können. Und diese Mücke müsste dann wieder einen Menschen stechen.
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