Lollipop: Falsche Sicherheit bei Corona-Tests für Kinder?

Lollipop: Falsche Sicherheit bei Corona-Tests für Kinder?
Warum er vor dem Oma-Besuch nicht geeignet ist, im Kindergarten aber besser sein könnte, als gar nicht zu testen.

Es klingt einfach und kinderfreundlich: Das Kind bekommt ein Teststäbchen, das es für 90 Sekunden wie einen Schlecker lutscht. Anschließend wird der Test in einen Halter gelegt, nach 15 Minuten erscheint das Ergebnis.

Kein in der Nase bohren, kein Gurgeln, kein in den Rachen fahren – speziell für Kleinkinder scheint der Lollipop-Test ideal, um rasch eine SARS-CoV2-Infektion festzustellen. Erst wenn er positiv ausfällt, muss ein PCR-Test gemacht werden. Die Akzeptanz bei Kindern, Eltern und Kindergartenpädagogen ist hoch, wie ein Pilotprojekt der NÖ Landesregierung an fünf Kindergärten zeigt.

Manuela Födinger, Leiterin des Instituts für Labordiagnostik der Klinik Favoriten, sieht den Test, den es von mehreren Herstellern gibt, kritisch. Gemeinsam mit ihrem Team testet sie das Verfahren bei Erwachsenen. Ihre noch nicht veröffentlichten Ergebnisse: Von 15 Kranken wurden laut vorläufigen Daten nur zwei als krank erkannt. Unter 20 Gesunden erkannte der Test 17 als gesund, eine Person als falsch-positiv und lieferte bei zweien gar kein Ergebnis.

„Das Produkt ist laut unseren Daten weder für Erwachsene noch für Kinder geeignet. Es wird aber bereits verwendet und das ist ein Problem, denn es erzeugt falsche Sicherheit und das wiederum hat Auswirkungen auf das Infektionsgeschehen“, sagt Födinger, die allerdings keinen bestimmten Hersteller nennen will.

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