Lockdown-Pionier Tomas Pueyo: "Eine neue Welle ist unwahrscheinlich"

Lockdown-Pionier Tomas Pueyo: "Eine neue Welle ist unwahrscheinlich"
Mit "Hammer und Tanz" hat Tomas Pueyo das globale Pandemiemanagement geprägt. Nun plädiert er für ein Ende der Maßnahmen. Österreich sollte aber noch vorsichtig sein.

Tomas Pueyo war einer der Ersten, der vor Corona gewarnt hat. Mit seinem Konzept „Hammer und Tanz“ von Lockdowns und Lockerungen hat er die Strategie vieler Länder vorgegeben. Mit Omikron sei nun das Ende der Krise gekommen, sagt er und findet: Wir sollten wieder anfangen zu leben. Pueyo nennt dafür aber Bedingungen.

KURIER: Sie haben das Ende der Pandemie ausgerufen. Warum sind Sie sich so sicher?

Tomas Pueyo: Man muss nur einen Blick auf die Daten werfen. Normalerweise ändert sich die Welt nicht so schnell. Deshalb glauben die Menschen, ihre Erkenntnisse sind von Dauer. In einer Pandemie trifft das aber nicht zu. Die Datenlage ändert sich schnell, deswegen müssen wir auch unsere Überzeugungen rasch anpassen.

Was ist jetzt anders?

Es gibt mehrere Parameter. Omikron ist ansteckender und kann die Immunisierung besser umgehen – jeder wird sich also infizieren. Zudem gibt es kaum Gründe, die Verbreitung zu stoppen. Die Sterblichkeitsrate ist erheblich niedriger. Dadurch werden bald 95 Prozent der Menschen Immunität aufgebaut haben, entweder aufgrund einer Infektion oder der Impfung. Außerdem gibt es mit Paxlovid eine effektive Behandlung. Das Covid-Medikament kann schwere Verläufe und Hospitalisierungen um zumindest 90 Prozent verhindern. Wenn wir all diese Faktoren betrachten, ergibt das eine geringere Sterblichkeitsrate als bei der Grippe.

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