Leben mit Long-Covid: "Mein Akku ist völlig leer"

Leben mit Long-Covid: "Mein Akku ist völlig leer"
Yvonne Anreitter leidet unter vielen Symptomen, seit sie sich mit Corona infiziert hat. Dennoch ist sie positiv geblieben.

Heute fühlt sich Yvonne Anreitter fast wie neugeboren. Sie hat nämlich zum ersten Mal seit einem Jahr zum Make-up gegriffen, um sich zu schminken. Schließlich hat sie heute einen Termin beim Fotografen.

Für die 48-jährige Wienerin sind solch scheinbar einfache Tätigkeiten wie sich zu schminken immer noch sehr anstrengend. Seit Yvonne Anreitter  im November 2020 an Corona erkrankte – ihr Sohn hatte das Virus wohl aus der Schule mitgebracht – ist in ihrem Leben nichts mehr wie es war. Sie hat sich nicht und nicht erholt. Ihr Arzt diagnostizierte bei ihr Long Covid.

Ratlose Ärzte

Dass die Genesung so lange dauert, hat vielleicht auch damit zu tun, dass damals selbst Ärzte nicht so richtig wussten, was die beste Therapie ist: „Das kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen“, erinnert sie sich. „Es war damals schon schwierig, überhaupt einen PCR-Test zu bekommen.“ Der wurde erst auf Drängen der Hausärztin gemacht. Und der bestätigte, was Anreitter ahnte: Sie hat sich mit Corona infiziert.

So richtig schlecht ging es ihr am zehnten Tag: „Mein Mann dachte daran, mich ins Spital zu bringen. Doch die Lungenfachärztin meinte, es wäre besser abzuwarten. Zumal die Spitäler damals so voll waren, dass man nur hinging, wenn es nicht anders ging.“

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