Klimek-Interview: Höhepunkt der Corona-Welle überschritten

Klimek-Interview: Höhepunkt der Corona-Welle überschritten
Im Ö1 Morgenjournal erklärt Komplexitätsforscher Peter Klimek den Höhepunkt der vierten Welle für beendet.

Der Komplexitätsforscher Peter Klimek rechnet in den kommenden Wochen mit einem rasanten Abfall der Infektionszahlen und zwar in allen Altersgruppen. "Das heißt, dass wir alle ein bis zwei Wochen eine Halbierung der Zahlen sehen momentan", sagt Klimek.

Der Grund dafür liege einerseits am besseren Wetter und andererseits daran, dass nach der hohen Infektionsrate, der Schutz vor einer neuerlichen Infektion entsprechend hoch sei.

Den raschen Rückgang der Infektionszahlen sieht er im Ö1-Morgenjournal also nicht allein in der Einschränkung der Testmöglichkeiten. "Es sinken tatsächlich die Infektionszahlen schneller als die Testzahlen", erklärt er.

In den Krankenhäusern ist die Entspannung bisher nur leicht spürbar. Das liege daran, dass "der Höhepunkt der Omikronwelle zusammengefallen ist mit dem Höhepunkt unter den jüngeren Altersgruppen. Die älteren Bevölkerungsgruppen waren dann ein paar Wochen später dran."

Daher ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Entlastung auch in den Spitälern ankommt.

Zum vierten Stich

Momentan wäre ein vierter Stich laut Klimek nicht sinnvoll. Der Hauptzweck für eine Impfung wäre der Schutz vor einer schweren Erkrankung. Inwiefern die Impfung auch die Infektionskurve reduziert, ist fraglich.

Sollte im Herbst die nächste Infektionswelle anrollen und das Gesundheitssystem wieder überlastet sein,  gäbe es wieder mehr Argumente für eine weitere Impfkampagne.

Momentan gäbe es zu viele Unsicherheiten. Zum einen müsse man wissen, wie lange der aktuelle Schutz vor einem schweren Verlauf andauert. Außerdem wüssten wir derzeit zu wenig, wie sich das Virus weiterentwickelt. Da derzeit mehrere Varianten im Umlauf sind: "Keiner weiß, wenn ich mich mit Variante A angesteckt habe, welchen Schutz habe ich dann gegenüber Variante B", sagt Klimek.

Weitere Varianten würden durch Rekombination von bisher bestehenden Varianten entstehen und "da ist die Unsicherheit einfach so groß, dass man noch nicht vorhersagen kann, wie stark die nächste Welle, insbesondere in den Spitälern, aufschlagen wird". Eine neue Omikron-Subvariante ist derzeit jedenfalls in Sicht.

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