Studie: Täglich Kimchi senkt das Risiko für Fettleibigkeit

Studie: Täglich Kimchi senkt das Risiko für Fettleibigkeit
Wie sich der Einfluss des koreanischen Klassikers, milchsauer vergorenes Kraut und Rettich, auf das Gewicht auswirkt.

Fermentieren ist nicht nur eine uralte und bewährte Methode, um Lebensmittel durch Einsalzen haltbar zu machen. Die dadurch entstehende milchsaure Vergärung tut auch dank der Milchsäurebakterien dem Mikrobiom des Darms gut - in Mitteleuropa ist dieser Effekt besonders durch Sauerkraut bekannt. Fermentiert wird allerdings auch in Asien, in den vergangenen Jahren ist dank der Vorliebe für asiatische Küchen auch hierzulande "Kimchi" bekannter geworden. 

Im Rahmen einer umfangreichen Beobachtungsstudie zeigten sich nun positive Effekte, nicht nur auf den Verdauungsapparat - sogar auf das Gewicht. Die Studie wurde nun die in der frei zugänglichen Zeitschrift BMJ Open veröffentlicht.

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Kimchi wird durch Salzen und Fermentieren von Gemüse mit verschiedenen Aromen und Gewürzen wie Zwiebeln, Knoblauch und Fischsauce hergestellt. Hauptsächlich werden Kohl und Rettich dafür verwendet. Kimchi enthält nur wenige Kalorien und ist reich an Ballaststoffen, mikrobiomfördernden Milchsäurebakterien, Vitaminen und sekundären Pflanzenstoffen (Polyphenolen).

Daten aus großer Bevölkerungsstudie genutzt

Bereits früher gab es Hinweise auf eine fettabbauende Wirkung zweier spezieller Milchsäurebakterien im Kimchi, Lactobacillus brevis und L. plantarum. Die Forscher wollten jetzt wissen, wie sich ein regelmäßiger Verzehr auf das Risiko für Fettleibigkeit auswirkt und ob damit im Speziellen Bauchfett reduziert werden kann. Dieses gilt als Risikofaktor für eine Reihe anderer Erkrankungen, etwa Diabetes oder Herz-Kreislauferkrankungen. 

Die Forschenden nutzten für ihre Untersuchung die Daten der sogenannten HEXA-Studie. In dieser Langzeitstudie werden umweltbedingte und genetische Risikofaktoren für häufige Langzeiterkrankungen bei koreanischen Erwachsenen über 40 Jahren untersucht. Aktuell verglichen die Wissenschafter die Daten von 115.726 Teilnehmern (36.756 Männer; 78.970 Frauen; Durchschnittsalter 51 Jahre) daraus. Die Nahrungsaufnahme im vergangenen Jahr wurde mit Hilfe eines validierten 106 Punkte umfassenden Fragebogens zur Häufigkeit des Verzehrs von Lebensmitteln ermittelt.

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Risiko wird deutlich reduziert

Das Ergebnis: Der Verzehr von bis zu drei Portionen des koreanischen Klassikers Kimchi pro Tag kann das Gesamtrisiko für Fettleibigkeit bei Männern senken, während Rettich-Kimchi bei beiden Geschlechtern mit einer geringeren Prävalenz von Bauchansatz in Verbindung gebracht wird. 

Bei Männern waren 3 oder mehr tägliche Portionen Baechu-Kimchi mit einer 10 Prozent niedrigeren Prävalenz von Fettleibigkeit und einer 10 Prozent niedrigeren Prävalenz von abdominaler Fettleibigkeit verbunden als weniger als 1 tägliche Portion. 

Bei Frauen wurden 2 bis 3 tägliche Portionen dieser Art von Kimchi mit einer um 8 Prozent niedrigeren Prävalenz von Fettleibigkeit in Verbindung gebracht, während 1-2 Portionen/Tag mit einer um 6 Prozent niedrigeren Prävalenz von abdominaler Fettleibigkeit in Verbindung gebracht wurden. 

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Kein Freibrief für den Konsum großer Mengen

Das Team warnt allerdings vor zu viel Kimchi, da einer der Hauptbestandteile schließlich Salz sei. In den untersuchten Daten deute ein übermäßiger Konsum darauf hin, dass die Prävalenz von Fettleibigkeit zunehmen könnte. "Kimchi ist eine der Hauptquellen für die Natriumaufnahme, daher sollte wegen der gesundheitlichen Vorteile seiner anderen Bestandteile eine moderate Menge empfohlen werden."

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