Intensivmediziner für harten Lockdown für 14 Tage

Krankenhaus in Österreich
Angesprochen auf die Situation im Osten kann sich der Mediziner nicht vorstellen, dass sechs Tage ausreichen, um die Zahlen zu drücken.

Ab Mittwoch treten für Nordtirol Ausreisebeschränkungen für zwei Wochen in Kraft. Es geht um eine spezielle neue Mutation der britischen Variante (E484K-Zusatz). Innerhalb Tirols muss beim Verlassen des Bezirks Kufstein ein negativer Test vorgelegt werden. Die Testangebote im Bezirk Kufstein werden ausgebaut. Die Situation wird also auch im Westen wieder angespannter.

Walter Hasibeder, Leiter der Intensivmedizin in Zams in Tirol und neuer Präsident der Gesellschaft für Anästhesie und Intensivmedizin, äußerte sich im Ö1-Morgenjournal zur Situation auf den Intensivstationen und zu den Auswirkungen der britische Varianten in Österreich.

Die Erkrankungen, die man jetzt auf der Intensivstation sehe, seien alle verursacht durch die britische Variante, so Hasibeder. Angesprochen auf die Situation im Osten kann sich der Mediziner nicht vorstellen, dass sechs Tage ausreichen, um die Zahlen hinunterzubringen. Es sei "zu wenig strikt, was man da durchführt".

Was wäre sinnvoller? Er würde auf 14 Tage harten Lockdown setzen: "Wahrscheinlich wird es 14 Tage brauchen. 14 Tage wirklich einen harten Lockdown durchführen und dann gehen die Infektionszahlen aber auch wirklich wieder hinunter."

Mediziner für bundesweite Maßnahmen

Über einen österreichweiten Lockdown müsse nachgedacht werden, sagt auch der Intensivmediziner. "Es ist nur eine Frage der Zeit." Die Situation auf den Intensivstationen sei in den vergangenen Wochen in Tirol stabil gewesen. Das ändere sich jetzt bei den Hospitalisierungen: "Aber jetzt zieht es an." Und: "Ich denke, das geht jetzt sehr rasch exponentiell nach oben," ist sich Hasibeder sicher.

Angesprochen auf Bilder von sozialen Zusammenkünfte im öffentlichen Raum sagt der Mediziner, das sei neben der britischen Variante mitverantwortlich für die angespannte Situation.  

Appell an Bevölkerung: "Noch etwas ausharren"

Hasibeder appelliert an die Bevölkerung sich nicht mit allzu vielen Menschen treffen. Außerdem setzt er auf "testen, testen, testen",  FFP2-Maske tragen und Abstand halten. Man müsse "noch etwas ausharren". Durch mehr Impfungen hofft er auf eine Entspannung der Situation.

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