Impfgremium: Booster-Impfung für alle ab 18 bereits nach sechs Monaten

Impfgremium: Booster-Impfung für alle ab 18 bereits nach sechs Monaten
Abstand zur Zweitimpfung jetzt für alle einheitlich. Die Verkürzung der Abstände betrifft jene mRNA-Geimpfte, für die bisher 9 bis 12 Monate empfohlen wurden.

Das Nationale Impfgremium empfiehlt jetzt allen Menschen ab sechs Monaten nach der Zweitimpfung die Auffrischungsimpfung (Boosterung). Das gab Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein im Anschluss an eine Sitzung des Nationalen Impfgremiums bekannt. Hintergrund ist, dass Studien zeigen, dass der Schutz vor Infektionen bei allen Impfstoffen mit der Zeit nachlässt. Vor allem die Unter-60-Jährigen sind aber vor schweren Verläufen größtenteils weiterhin geschützt, der Booster erhöht aber die Schutzwirkung - vor allem bei den Älteren - deutlich.

Bisher empfahl das Impfgremium nur Risikopatienten, Bewohnerinnen und Bewohnern von Pflegeheimen, Personen ab 65 Jahren sowie Menschen, die einem erhöhten Ansteckungsrisiko ausgesetzt (Gesundheitspersonal, pädagogisches Personal) sowie allen, die mit Astra Zeneca geimpft wurden, eine Auffrischung bereits ab sechs Monaten - diesen wird die Auffrischung aber besonders empfohlen. All jenen, die mit Johnson & Johnson geimpft wurden, wird schon seit längerem ab vier Wochen nach dieser Einzelimpfung eine Auffrischung mit einem mRNA-Präparat empfohlen - bei Johnson & Johnson geht der Impfschutz besonders rasch zurück.

Gesundheitsminister Mückstein betonte, dass die Booster-Impfung ab sechs Monaten besonders Menschen über 65 Jahren und solche mit Immunschwäche empfohlen wird, allen anderen haben jetzt aber ebenfalls die Möglichkeit zur Impfung  ab sechs Monaten, wobei es hier den Zeitraum zwischen sechs Monaten und zwölf Monaten gibt.

Mückstein betonte, dass zwar die Anzahl der Impfdurchbrüche gestiegen ist, also es zu mehr symptomatischen Infektionen auch bei Geimpften kommt, dass die Impfung aber zu 90 Prozent vor der Spitalsaufnahme und zu 94 Prozent vor der Aufnahme auf einer Intensivstationen schützt. "Man sieht in ganz Europa, dass es bei hohen Durchimpfungsraten weniger Spitalsaufnahmen und weniger Belegungen auf Intensivstationen gibt."

Der mRNA-Impfstoff von Moderna soll künftig nur Personen über 30 Jahren verabreicht werden, um das Risiko von Myokarditis (Herzmuskelentzündungen) zu reduzieren.

Die jetzigen Änderungen betreffen Menschen, die zwei Impfungen mit Biontech/Pfizer oder Moderna erhalten haben und in keine der oben genannten Gruppen fallen.

In den vergangen Tagen haben sich bereits mehrere Experten für diesen Schritt ausgesprochen. "Ich glaube, das wäre sehr sinnvoll", sagte dazu etwa der klinische Pharmakologe Markus Zeitlinger von der MedUni Wien zum KURIER.

Zwar gehe der Großteil der Neuinfektionen mit Symptomen auf Ungeimpfte zurück, es nehmen aber auch die sogenannten Durchbruchsinfektionen bei Geimpften zu. Von einem Impfdurchbruch spricht man, wenn bei einer vollständig geimpften Person eine SARS-CoV-2-Infektion mit Symptomen festgestellt wird.

Laut Impfdashboard haben bisher 322.670 Menschen in Österreich eine dritte Impfung erhalten.

In Wien und Vorarlberg ist bereits seit Montag eine Auffrischung der Corona-Schutzimpfung für alle Geimpften bereits sechs Monate nach der zweiten Impfung möglich. Seither wurden in Wien bereits zusätzlich 11.500 Termine für eine Auffrischungsimpfung vergeben, wie ein Sprecher von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) am Dienstag auf Anfrage der APA mitteilte.

Bisher empfahl das Impfgremium nur Risikopatienten, Bewohnerinnen und Bewohnern von Pflegeheimen, Personen ab 65 Jahren sowie Menschen, die einem erhöhten Ansteckungsrisiko ausgesetzt (Gesundheitspersonal, pädagogisches Personal) sowie allen, die mit Astra Zeneca geimpft wurden, eine Auffrischung bereits nach sechs Monaten.

Für die Auffrischung mit Moderna wird nur die halbe Dosis (50 Mikrogramm mRNA) der Dosis für die erste und zweite Impfung empfohlen.

Die Virologin Monika Redlberger-Fritz sprach sich bei der Pressekonferenz auch für die Influenza-Impfung aus, diese seit zeitgleich mit der Corona-Impfung möglich. Man müsse heuer mit einer starken Influenza-Welle rechnen.

Kommentare