Kribbeln im Unterarm: So bekommen Sie keinen Mausarm

Kribbeln im Unterarm: So bekommen Sie keinen Mausarm
Gerade das Arbeiten im Homeoffice führt zu einer besonderen Belastung der Hand, da der Arbeitsplatz meist nur provisorisch ausgestattet ist.

Orthopäden und Unfallchirurgen empfehlen allen Computerarbeitenden, regelmäßig zu pausieren und ihre Hand aktiv zu bewegen. Denn das Werken im Homeoffice führt wegen eines meist nur unzureichend ausgestatteten Arbeitsplatzes zu einer besonderen Belastung der Hand.

Das sogenannte „Repetitive-Strain-Injury-Syndrom“ (RSI-Syndrom) bezeichnet verschiedene Beschwerden im Bereich der Arme und Hände. Auch der Rückenbereich sowie Nacken und Schulter sind manchmal betroffen. Treten die Schmerzen vorrangig im Unterarm auf, so spricht man vom Mausarm.

Dieser entsteht durch langes Arbeiten mit der Computermaus oder Tastatur, was zu einer Überlastung führt.

"Eine starke und schmerzfreie Hand braucht vielfältige Bewegung, gerade bei der Arbeit am Computer. Die Auswirkungen der stereotypen Bewegungen werden oft unterschätzt und erste Symptome nicht ernst genommen", sagt Dieter C. Wirtz, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie.

Die Beschwerden äußern sich zunächst als leichtes Kribbeln bzw. Kraftverlust in Hand und Unterarm während der Arbeit mit der Maus oder an der Tastatur. Nach mehreren Monaten oder Jahren entwickeln sich Schmerzen, die trotz Entlastung anhalten und nur bei längeren Pausen wie zum Beispiel im Urlaub abklingen. Später treten die Schmerzen auch bei geringfügiger Belastung auf, wenn man zum Beispiel eine Tasse Kaffee hält.

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"Bei vielen Patienten liegt keine Entzündung vor, sondern durch die chronische Überlastung wird das Sehnengewebe degeneriert und die Kollagenfasern werden geschädigt. Bleibt dann zu wenig Zeit für die Regeneration, wird kein Kollagen zum Ausgleich nachgebildet. Mitunter kann es jedoch insbesondere im Bereich der Hand zu chronischen Entzündungen der Sehnen bzw. Sehnenscheiden kommen", sagt Eva-Maria Baur, Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie (DGH).

  • Hände ausschütteln: Beim Schreiben mehrmals pro Stunde die Hände und/oder Arme ausschütteln.
  • Hände dehnen: Eine Faust machen, dabei den Daumen in die Faust nehmen. Kurz halten und die Hand dann wieder öffnen und Finger spreizen. Übung zehnmal wiederholen.
  • Hände kreisen: Kreisende Bewegungen mit der Hand machen, abwechselnd mit gespreizten Fingern und geballter Faust, dabei mehrfach die Richtung wechseln.

So können Sie Ihren Arbeitsplatz gestalten

  • Eine ergonomische Tastatur oder eine Handauflage vor der Tastatur entlastet die Hand.
  • Eine gute Sitzhaltung mithilfe eines Bürostuhls mit höhenverstellbaren Armlehnen leistet Unterstützung.
  • Auf die Höhe des Bildschirms achten, damit Nacken- und Schulterbereich entspannt bleiben.
  • Bei länger andauernder Tätigkeit mit einem Laptop empfiehlt es sich, eine externe Tastatur und Maus zu verwenden. Der Laptop sollte dann für einen geraden Rücken erhöht positioniert werden. Noch besser ist die zusätzliche Verwendung eines extra Monitors.

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