Hoffnung: Medikament kann Coronavirus gegen sich selbst richten

Eine Infektion mit dem neuen Coronavirus führt zu beträchtlichen Langzeitveränderungen des Immunsystems, ergab jetzt eine neue Studie der MedUni Wien.
Ein experimentelles Medikament ist mit kleinen molekularen Sprengköpfen ausgerüstet, damit SARS-CoV-2 unsere Zellen nicht infizieren kann.

"Das ist unsere Rache an dem Virus" - mit Ironie erklären die Wissenschafter des renommierten US-Instituts Scripps Research in Kalifornien ihren Forschungserfolg. "Das Tolle an diesem Medikament ist, dass wir das Virus tatsächlich gegen sich selbst richten können", sagt der Studien-Hauptautor Stuart Lipton. "Wir rüsten es mit kleinen molekularen Sprengköpfen aus, die es daran hindern, unsere Zellen zu infizieren. Das ist unsere Rache am Virus."

Bereits vor der Coronavirus-Pandemie hatten Lipton und seine Kollegen Varianten des Medikaments Memantin untersucht, das Lipton in den Neunzigern zur Behandlung neurologischer Krankheiten wie Alzheimer entwickelt und patentiert hat lassen.

Memantin war ursprünglich ein Grippemittel, das in den Sechzigern eingesetzt wurde. Später wurde es weiterentwickelt, als Mediziner bemerkten, dass sich die Symptome einer Frau mit Parkinson gebessert hatten, weil sie das Medikament gegen die Grippe einnahm.

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